die anderen:
In einer Anzeige der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wehrt sich Ernst August, der Prinz von Hannover, gegen die verzerrenden Boulevardberichte zu seiner „Pinkelaffäre“, wartet aber zugleich mit einem kleinen Eingeständnis auf:
Hiermit erkläre ich ausdrücklich, dass ich mich zwar während meines Besuches auf der Expo 2000 in Hannover erleichtert habe, aber weder gegen eine Wand des türkischen Pavillons noch auf den Grund und Boden des türkischen Staats. [. . .] Ich gehe davon aus, dass sich die Bevölkerung einer hoch kultivierten Nation, wie die Türkei eine ist, sich nicht von einer Zeitung, die wiederholt nackte Frauen auf ihrer Titelseite zeigt, beeinflussen lässt. Mit unserem Herzen sind meine Familie und ich große Freunde der türkischen Kultur und ihrer Nation. Viele Jahre lang haben wir ihr wunderbares Land besucht und die dort in hohem Maße herrschende Gastfreundschaft genossen. Für die Zukunft wünschen wir uns nichts mehr, als die selbige weiterhin in Anspruch nehmen zu dürfen.
Meine ganze Hochachtung gilt der türkischen Kultur und ihrer Nation. Meine Verachtung hingegen der Bild-Zeitung und der gesamten Springerpresse.
Ihr Prinz von Hannover
E-Mail: wps@business.de
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