: Auf den eigenen Galopper wetten
■ Das Pferd des Präsidenten des Hamburger Renn-Clubs ist Favorit beim 131. Deutschen Galopp-Derby am Sonntag
Heimspiel und Favorit – für Franz-Günther von Gaertner soll das 131. Deutsche Galopp-Derby zum großen Triumphzug werden. „Es war immer mein Traum, einen Derby-Starter zu haben“, sagte der Präsident des Hamburger Renn-Clubs. Jetzt schickt der Hausherr mit Samum sogar den Favoriten ins Rennen. Der dreijährige Hengst hat seinem Besitzer bei allen vier Starts den Gefallen getan, als Sieger das Ziel zu erreichen. Mit der Bürde des einzigen ungeschlagenen Pferdes im Feld der 20 Starter rückt Samum am Sonntag vor erwarteten 40.000 Besuchern in die Startboxen, um das einschließlich aller Prämien mit 1.382.200 Mark dotierte Rennen über 2400 m zu gewinnen. Im Sattel sitzt Andrasch Starke, der derzeit beste deutsche Jockey.
Starke, Champion der letzten beiden Jahre, kennt das Gefühl eines Derby-Triumphs. 1998 gewann der in Stade geborene Reiter auf seiner Heimatrennbahn in Hamburg mit Robertico. „Das war ein unbeschreibliches Gefühl, so etwas vergisst man nicht“, schwärmt der Jockey noch heute. Nun ist Samum Starkes Favorit unter den Dreijährigen aus Deutschlands größtem Trainingsquartier, dem Rennstall von Trainer Andreas Schütz.
Ausländer bleiben dem diesjährigen Derby komplett fern. Ein Sieg war den Gästen, die in den Jahren seit der Öffnung des Rennens um das Blaue Band im Jahr 1993 gelaufen sind, bisher ohnehin nicht gelungen. Damit wird es in diesem Jahr den vierten Sieg eines deutschen Pferdes in einem europäischen Derby geben. Zuvor hatten Kallisto in Italien, Indurain in Tschechien und Speedmaster in Österreich triumphiert.
Franz-Günther von Gaertner geht mit zwei Wünschen in den Sonntag. Der eine gilt seinem bisher besten Pferd, der andere dem Wettumsatz. Nach den Umsatzeinbrüchen vom ersten Wochenende hofft der Hamburger Renn-Club, dass mit dem Derby die gesamte Rennwoche 2000 doch noch einen zufrieden stellenden Abschluss findet. lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen