: Aktien in Windenergie
■ Sieben Planungsbüros öffnen ihre Gesellschaft für AnlegerInnen. In drei Jahren mit frischem Wind an die Börse
Für FreundInnen der Windenergie gibt es jetzt eine neue Möglichkeit zu investieren. Die Eckernförder Wind 7-Aktiengesellschaft will ihr Kapital von derzeit 420.000 auf bis zu fünf Millionen Euro (knapp zehn Millionen Mark) erhöhen. Die Zeichnungsfrist läuft bis zum 30. September 2000.
Wind 7 ist ein Kind von sieben Planungsbüros und BetreiberInnen von Windkraftanlagen. Mit dabei sind die Ökostrom Handels AG, die erste Anbieterin grünen Stroms, und das Planungsbüro von Dirk Jesaitis, dem Planer-Sprecher im deutschen Bundesverband Windenergie.
„Die Kapitalerhöhung dient dazu, große Windparks zu kaufen“, sagt Stefan Groos, Vorstandsreferent bei Wind 7. Groos zufolge will die Gesellschaft nur in bestehende oder kurzfristig realisierbare Projekte einsteigen. Für die AktionärInnen soll damit das Risiko schwer kalkulierbarer Planungs- und Genehmigungsverfahren ausgeschlossen werden.
Auf diese Weise werde eine Beteiligung an der AG zu einer sicheren Investition, zumal das Energie-Einspeise-Gesetz (EEG) den BetreiberInnen von Windrädern über eine Laufzeit von 20 Jahren feste Vergütungen verschafft. Die Einnahmen, die noch im ersten Jahr fließen sollen, werden allerdings nicht an die AktionärInnen weitergereicht. „Das erwirtschaftete Geld wird reinvestiert“, sagt Groos. Schließlich sollen neue Anlagen gebaut werden.
Wind 7 will sich an Anlagen verschiedener Hersteller und an unterschiedlichen Standorten beteiligen, um so das Risiko technischer Ausfälle oder unerwarterter Schwächen eines Standortes zu streuen. Wie Groos einräumt, werden da-runter auch Windräder sein, die InitiatorInnen selbst gebaut haben. Gleichwohl würden die Beteiligungen nicht zu einem überhöhten Preis erworben, versichert der Vorstandsreferent.
Alle Käufe würden auf nachvollziehbare Weise abgewickelt, kontrolliert von einem Aufsichtsrat und der ersten Hauptversammlung im Frühjahr 2001. Zu diesem Zeitpunkt würden die InitiatorInnen, so ist es geplant, nur noch maximal zehn Prozent der Aktien besitzen und damit die Versammlung nicht mehr beherrschen können. Ein Börsengang werde, so Groos, danach „in zwei bis drei Jahren angestrebt“. Gernot Knödler
Weitere Informationen unter 043 51/ 735 165/166 oder unter www.wind7.de .
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