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glorreiches frankreich I

Der Fußball-Vergleich

Zinedine Zidane (Foto), Sohn algerischer Einwanderer, muss man nicht als Symbol für eine funktionierende multikulturelle Gesellschaft in Frankreich akzeptieren. Aber als Beweis für ein auf höchstem internationalem Niveau arbeitendes Fußballteam. Der Fußball-Vergleich:

Frankreichs Nationalteam einst: Ein sich selbst genügendes Schöngespiele, sehr national definiert, larmoyant, mäßig erfolgreich.

Frankreichs Nationalteam heute (Weltmeister 1998, Europameister 2000): Hochmoderner Kurzpassfußball. Perfekt organisiert, effizient und stark durch Integration der Qualitäten diverser Spielkulturen (darunter auch der ehemaligen deutschen Qualitäten).

Perspektive: Bleiben Weltklasse bis mindestens 2004.

England: Einst nur Hadern. Das ungerechte Schicksal verhinderte ein ums andere Mal die Wiederherstellung des Britannia qua göttlichem Recht zustehenden Status als führende Macht (Weltmeister 1966). Heute knapp vor der Erkenntnis, dass die Rückkehr in die Weltklasse nur über Aufgabe der Isolation und Modernisierung zu schaffen ist.

Perspektive: Allenfalls vage.

Deutschland: Einst alles einfach niedergekämpft und -gerannt. Heute trotziges Beharren auf dem Irrtum, eine Zukunft sei erreichbar mit der Wiederherstellung des Gestrigen – der Wiedergewinnung der nationalen Tugenden.

Perspektive: Allenfalls Daum.

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