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Spaßiger Protest für ein schnelles Vergnügen

Die Skater-Demos in Berlin sind fester Fun-Faktor geworden. Am Mittwoch rollten wieder 20.000 Menschen durch den Tiergarten und die Innenstadt über die Straße des 17. Juni. Die als politische Demonstration angemeldete Veranstaltung findet zweimal im Monat statt, immer an einem Mittwochabend. Die Blade Night war im Juni 1998 erstmals von Rechtsanwalt Jan-Phillipp Sexauer organisiert worden. Damals beteiligten sich nur 30 Skater.

Aus 30 wurden bis heute durchschnittlich 30.000. Den diesjährigen Rekord gab es am 4. Juni: Mehr als 50.000 Menschen kamen zur größten Rollschuhdemo der Welt.

Ein anderer Jurist macht Veranstalter Sexauer neuerdings Konkurrenz. Stefan Imm ist die Blade Night zu unpolitisch. Nimm brachte mit der so genannten Freitagsdemo die angeblich wahre politische Skater-Demo ins Rollen. Bisher kamen jedes Mal um die 300 Skater. Imms politische Ziele sind aber von denen der Blade Night kaum zu unterscheiden. Auch Imm will Skater als Verkehrsmittel anerkennen lassen und schreibt sich Forderungen nach Freizeitstraßen und Schildern wie „Skater frei“ auf die Fahnen. Auch die Teilnehmer unterscheiden bisher weder Transparente noch politische Reden von ihren Mittwochs-Kollegen. Einigen Skatern sind die Freitagsdemos aber immer noch nicht konsequent genug. Die Jusos in den Osterberliner Plattenbaubezirken Hellersdorf und Marzahn planen die Skater-Demonstration Nummer drei. Und die soll noch politischer sein.

FOTO: MAX THIELMANN

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