: Brandenburg bezahlt Neonazi
BERLIN taz ■ In Brandenburg geht seit dem Wochenende eine Frage um: In welche rechtsradikalen Überfälle war der Verfassungsschutz des Landes involviert? Der Spiegel enthüllt, dass ein führender Neonazi unter dem Decknamen „Piato“ bis vorige Woche dem Amt Botschaften aus der Szene überbrachte und dafür mit Strafnachlass und einer monatlichen Aufwandsentschädigung von rund 1.000 Mark belohnt wurde. Die Anwerbung des Mannes geschah mit ausdrücklicher Billigung des damaligen Innenministers Alwin Ziel (SPD). Dessen Amtsnachfolger Jörg Schönbohm (CDU) rechtfertigte gestern die bizarre Form der Informationsbeschaffung; er habe die Entscheidung nach Amtsantritt bestätigt. Nach taz-Informationen ist „Piato“ Mitglied im Landesvorstand der NPD. Er wurde 1995 wegen Beteiligung an einem Mordversuch an einen nigerianischen Asylbewerber zu acht Jahren Haft verurteilt. roga
inland SEITE 6
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen