: Spielwiese Workshop
■ Mediation zur Messe kritisiert
Schanzen-Pastor Christian Arndt und Mitglieder des Sanierungsbeirates Karo-Viertel haben das Mediationsverfahren zur Vergrößerung der Messe kritisiert. Der Workshop am Sonnabend mit VertreterInnen der Anwohner, des Fleisch-Großmarktes, der Messe und Wirtschafts- sowie der Stadtentwicklungsbehörde sei vom Ergebnis her nicht offen gewesen, kritisierte Beiratsmitglied Ingolf Goritz. „Für mich ist der Workshop eine Spielwiese gewesen“, sagte Christian Arndt.
Ihre Kritik entzündete sich an dem Eindruck, dass die Messe und zumindest die Wirtschaftsbehörde eine Verkleinerung des Schlachthofes auf Kosten der Messe nicht zur Diskussion stellen wollen, obwohl es Alternativen gäbe: etwa eine Ausdehnung der Messe über die Lagerstraße hinweg.
Beiratsmitglied Ronald Hirte monierte den großen Zeitdruck, der auf dem Moderationsverfahren las-te. Die verschiedenen Gutachten zur Messe-Erweiterung basierten samt und sonders auf veralteten Zahlen, weil es Wirtschaftssenator Thomas Mirow so eilig habe mit dem Projekt. Zwei Bürgerforen, an denen die AnwohnerInnen teilnehmen sollen, werden kurz vor und mitten in den Sommerferien stattfinden. Und noch im Oktober will Prof. Wolfgang Gessenharter von der Bundeswehr-Uni, der die Moderation leitet, einen Interessen-Ausgleich zwischen den beteiligten Gruppen herstellen.
Heike Sudmann von der Bürgerschaftsgruppe Regenbogen verlangte, der Senat müsse den Flächenbedarf der Messe noch einmal prüfen. Eine Erweiterung der Messe an ihrem jetzigen Standort steht zwar auch für sie nicht zur Disposition. Sie dürfe jedoch nicht auf Kosten des Schlachthofes und der Menschen im Viertel stattfinden. Heute debattiert die Bürgerschaft über das Thema Messe. knö
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