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High Fidelity

USA 2000, Regie: Stephen Frears; mit John Cusack, Ibn Hjejle, Todd Louiso u.a.; 114 Min.

Nick Hornby erzählt immer von erwachsenen Männern, die unbedingt kleine Jungs bleiben wollen. Männer, die voller Hingabe von Dingen fasziniert sind, die gerade in den Augen von Frauen absolut kindisch erscheinen. In „Fever Pitch“ war es der Fußball, in „High Fidelity“ ist es die Pop-Musik in Gestalt von Vinyl-Scheiben. Diese Obsession hat Stephen Frears jetzt auf die Leinwand gebracht und dabei leider die Geschichte von London nach Amiland verlegt. Das ist schlimm, doch es blieb eine Menge von dem nonchalanten Ton und dem erfrischenden Brit-Humor hängen und John Cusack als Hauptdarsteller erweist sich als Ideal besetzung.

Dieser Rob liebt Vinyl-Platten, er sammelt und verkauft sie in seinem Second-Hand-Laden in Chicago. Aber das Verkaufen ist eigentlich für ihn und seine beiden wunderlichen Angestellten nicht das Wichtigste, sondern das stundenlange Experten-Palaver über Musik und das ständige Aufstellen von Ranglisten. Die Top Five der besten Beerdigungssongs; die TopFive der besten ersten Tracks auf Debüt-Alben und so weiter, die Jungs stellen täglich neue Hitparaden auf. Im Moment macht Tob allerdings auch eine andere Liste, nämlich die Top Five seiner dramatischen Trennungen, weil ihn mal wieder eine Freundin verlassen hat. Warum die Frauen das immer tun, hat Rob noch nie verstanden, aber jetzt will er es rauskriegen, auch wenn er dafür endlich erwachsen werden muss, ein bisschen zumindest. Und vor allem will er Laura zurückerobern, die jetzt mit einem zopftragenden Patentschwätzer (Tim Robbins) zusammen ist...

Oh, natürlich fehlt auch nicht die Diskussion, ob man mit Menschen befreundet sein kann die Tina Turner und Phil Collins Platten im Schrank stehen haben.

Adria, Babylon (OmU), CinemaxX Potsdamer Platz (OV), CineStar Hellersdorf, CineStar im Sony Center, Filmkunst 66, Filmpalast Berlin, Filmtheater am Friedrichshain, Hackesche Höfe, Moviemento, UCI Kinowelt Le Prom, UFA-Palast Treptower Park, Village Cinema Berlin Kulturbrauerei, Yorck

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