Von Schiffen und Schaffern: Lohnendes Geschäft
■ Eurogate-Logistik schlug mehr Container um als erwartet
Bremen/Hamburg (dpa) – Die Eurogate-Gruppe hat 1999 an ihren Terminals mehr Container als erwartet umgeschlagen. Der Container-Riese bewegte im vergangenen Jahr an seinen Anlagen in Hamburg, Bremen, Portugal und Italien fast 6,4 Millionen TEU (20-Fuß- Containereinheiten). Für dieses Jahr rechnet Eurogate mit einem Wachstum von über 20 Prozent und peilt 7,7 Millionen TEU an, hieß es am Donnerstag auf der ersten Jahrespressekonferenz in Bremen. Eurogate wurde im vergangenen Jahr aus einem Zusammenschluss der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) und Eurokai (Hamburg) gegründet.
Die Umsatzerlöse für 1999 bezifferten Geschäftsführer Thomas Eckelmann und Emanuel Schiffer mit rund 581 Millionen DM. Der Jahresüberschuss belief sich auf 40 Millionen DM. Das Eigenkapital von knapp 160 Millionen DM entspricht einer Quote von rund 36 Prozent bei einer Bilanzsumme von 616,8 Millionen DM. Mit einem Cash Flow von 81 Millionen DM sieht sich Eurogate auf einer soliden Finanzbasis.
Als Antwort auf die rasante Entwicklung im weltweiten Container-Umschlag verlangten Eckelmann und Schiffer schnelles Handeln beim Hafenausbau in Bremerhaven und Hamburg. Mit Blick auf zunehmende Schiffsgrößen müssten Elbe und Weser um mindestens einen Meter vertieft werden. Die entsprechenden Verfahren seien sehr Zeit raubend, beklagte Schiffer.
Nach Eurogate-Berechnungen gibt es weltweit rund 300 Häfen für Containerschiffe. Davon sind 100 Häfen für Schiffsgrößen zwischen 4.000 und 8.000 TEU geeignet. Zu ihnen zählten Hamburg und Bremerhaven. Weltweit werde es künftig nur zehn Tiefwasserhäfen für die geplanten Containerschiffe der 6. Generation (“Mega-Carrier“) mit 56 Metern Breite und 16 Metern Tiefgang geben. Die Eurogate-Spitze räumte Wilhelmshaven beste Chancen für einen deutschen Tiefwasserhafen ein. Der geplante JadeWeserPort sei die „ideale Ergänzung zu Bremerhaven und Hamburg“. Eine Entscheidung auf politischer Ebene soll nach einem Standort-Gutachten im September fallen. Eurogate sei „in jedem Fall zu Kooperationen bereit“, betonten Eckler und Schiffer. dpa
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