: Zählt die Luftaufsicht richtig?
■ Initiative fordert vollständige Verspätungsliste
Schlamperei wirft die Vereinigung zum Schutz Fluglärmgeschädigter (VSF) dem Wirtschaftsressort und insbesondere dem Leiter der Luftaufsicht beim Wirtschaftssenator Dettmar Dencker vor. In einem offenen Brief beschwerte sich die Initiative jetzt über die Ignoranz der Behörde: Man habe stichprobenhaft nachweisen können, dass Flüge während der so genannten Flugbeschränkungszeit, also zwischen 22.30 und 6 Uhr, „in der Regel“, statt wie vorgegeben „in der Ausnahme“, stattgefunden hätten. Der Verein hat 1999 allein 17 verspätete Flüge und damit Überschreitungen mehr gezählt als das Wirtschaftsressort, das ebenfalls die so genannten Fehlflüge zählt und für das vergangene Jahr auf 370 kam. Zu 13 der von der VSF angeführten Fälle bekannte sich die Behörde.
Dettmar Dencker hatte im Mai die VSF-Bitte, die Handhabung der Nachtruhebeschränkung zu überprüfen, abgelehnt. Nun fordert die Initiative eine überarbeitete Liste. „Die wollen die Liste bewusst niedrig halten“, argwöhnt Monika Morschel. Dettmar Dencker konnte sich gestern zu den Vorwürfen nicht äußern: Er ist in Urlaub.
sgi
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen