Freiräume für freie Frauen

Zufrieden zeigt sich die Journalistin Lola Garcia aus Ecuador am Ende der IKX vergangene Woche in Hannover. Die InterKonXiones (Radio-Frauen-Konferenz) sei „wichtig für Frauen, die sonst nur isolierte Erfahrungen machen“.

Die Mitbegründerin der Radiostation La Luna in Quito war, wie rund 45 ihrer Kolleginnen aus Mexiko, Kolumbien, Peru und Chile, eigens für das Treffen nach Hannover gereist. Vor fünf Jahren wurde die Iniative InterKonXines gegründet, um „Radiofrauen“ in Lateinamerika zu ermuntern, den in der Verfassung festgeschriebenen Gleichheitsgrundsatz zwischen Männer und Frauen umzusetzen. Ein schwieriges Unterfangen, denn oft verdienen Frauen fast 50 Prozent weniger, obwohl sie die gleiche Arbeit verrichten: „Von den Medien kann ein Impuls ausgehen, dass sich Frauen auf lokaler Ebene stärker beteiligen“, so Garcia. Neben kommunalen Sendern gibt es in Ecuador den nationalen Rundfunk und zahlreiche kommerzielle Privatradios. Einige kirchliche Radios senden ihr Programm in den indianischen Sprachen. Sie alle finanzieren sich durch Werbung, vom Staat sehen die etwa 20 Beschäftigten bei Radio La Luna keinen Pfennig. Grund genug, dem „Lateinamerikanischen Verband Erziehung per Rundfunk“ (ALER) beizutreten, denn: Nicht überall in Lateinamerika können die JournalistInnen unbehelligt von der Regierung arbeiten. Zuletzt kam es in Peru zu Übergriffen auf Journalistinnen, als die Regierung im Vorfeld der Wahlen Druck auf die dortigen Lokalradios ausübte: Technisches Equipment für willfährige Berichterstattung zugunsten Fujimoris berichten. Als sie ablehnten, kam es zu Angriffen gegen das katholische Radio Rosa in Lima. Die Produzentin der Sendung „Soncco Warmi“ („Das Herz der Frauen“), Leddy Mozobite Linares, wurde auf offener Straße überfallen. „Ziel der Konferenz war es, die Rolle der Berichterstatter zu reflektieren“, so Mechthild Dortmund vom Lokalradio Flora, Organisatorin des Treffens.

Mit Jingles, die während der vier Tage produziert worden sind, soll bei den 45 teilnehmenden Radios auf das Problem aufmerksam gemacht werden.

REZA SALIMI-ASL