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KommentarKassenknüller

■ Warum der Verkauf des Flughafens Fuhlsbüttel ebenso sinnig wie lukrativ ist

Der Ausverkauf des Hamburger Tafelsilbers geht weiter, aber mit System. Der gestrige Deal über den Flughafen Fuhlsbüttel belegt erneut, dass der rot-grüne Senat mit seinen Pfunden zu wuchern weiß. Hamburg ist zwar finanziell fürchterlich klamm, aber beim Feilschen lassen sich in der Stadt der hanseatischen Pfeffersäcke selbst Sozis und Grüne nicht so leicht über den Tisch ziehen.

Runde fünf Milliarden Mark hat Hamburg seit 1995 durch komplette oder teilweise Verkäufe ehemals städtischer Unternehmen eingenommen, 49,5 Prozent der Landesbank und 45,2 Prozent der Hamburgischen Electricitätswerke waren die Kassenknüller. Nun kommen durch die Teilprivatisierung des Airports zwar nur schlappe 195 Millionen hinzu. Aber erstens ist die Mark nicht wert, wer den Pfennnig nicht ehrt und zweitens ist das weit mehr, als Experten prophezeit hatten. Und schließlich ergibt es Sinn, nicht zuviel auf einmal zu verhökern.

So war die Stadt schon Ende vorigen Jahres beim Teilverkauf der HEW vorgegangen, und schon damals wählte sie einen taktisch günstigen Zeitpunkt, um die Preise in die Höhe zu treiben. Seinerzeit war es die Liberalisierung des Energiemarktes, die Großkonzerne dazu verleitete, sich gegenseitig zu überbieten. Jetzt sind es die Prognosen über die internationale Boombranche Luftverkehr und die Überlastung der großen europäischen Drehkreuze, die auch Flughäfen der zweiten Garnitur wie Fuhlsbüttel für Airlines und Investoren interessant machen.

Da lässt sich gut handeln. Mit Aktien, weniger mit Einflussrechten. Sven-Michael Veit

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