: Später Triumph für den gelben Mann
Lance Armstrong gewinnt das Zeitfahren der 19. Etappe der Tour de France vor Jan Ullrich und baut seine Führung aus
BERLIN dpa/taz ■ „Ich bin mit der Leistung der deutschen Tour-Starter zufrieden“, sagte Manfred Böhmer, der Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), gestern vor dem Start des Zeitfahrens der 19. Etappe über 58,5 km von Freiburg nach Mülhausen. Ein Etappensieg von Marcel Wüst, diverse eindrucksvolle Fluchten von Jens Voigt, das Grüne Trikot von Erik Zabel und der so gut wie sichere zweite Platz in der Gesamtwertung von Jan Ullrich können sich in der Tat sehen lassen.
Zum ersehnten Etappensieg für den Kapitän des Team Telekom reichte es jedoch auch gestern nicht. Am Ende lag Ullrich 29 Sekunden hinter Armstrong, der damit doch noch dem Makel entgehen konnte, als Sieger der Tour de France gänzlich ohne Etappensieg zu bleiben, so wie es seinem Landsmann Greg LeMond 1990 widerfahren war. Den dritten Rang in der Gesamtwertung verteidigte der Spanier Joseba Beloki knapp vor seinem Festina-Teamkollegen Christophe Moreau, der die drittschnellste Zeit fuhr.
„Lance hat demonstriert, dass er berechtigt in gelb fährt“, musste Jan Ullrich in Mülhausen anerkennen, „traurig für mich“. Dass er sich erneut dem Texaner beugen musste, wird Kritikern wie seinem Ex-Teamkollegen Bjarne Riis neuen Stoff liefern. „Jan hat sich nicht professionell genug vorbereitet“, meint der Däne stellvertretend für viele. Derartige Anwürfe mag Lothar Heinrich nicht gelten lassen: „Jan ist doch nicht die Fußball-Nationalmannschaft“, schimpft der Telekom-Teamarzt, „muss er sich für einen zweiten Platz im schwersten Rennen der Welt entschuldigen?“
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen