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Lokalkoloratur

Der Mann stellt Fragen, die alle angehen: „Ob Kampfhunde, ob organisierter Drogenverkauf: Wo ist das Problem?“, begehrte Marcus Hiller gestern zu wissen, Gründer, Ideengeber, treibende Kraft und Alleinunterhalter der „Volksinitiative Der springende Punkt“, aus welchselber er zugleich eine Partei selben Namens machte, die er vorige Woche erst in ein Bündnis der Selbstdarsteller mit Jürgen Hunke, Geld- und Ideengeber, treibende Kraft sowie Alleinunterhalter der Statt Partei, einbrachte, was ihm einen vorderen Platz auf deren Kandidatenliste zur Bürgerschaftswahl bescherte. Nämlicher Hiller also nun erheischt Unterschriften für irgendeinen Gesetzentwurf, mit dem Volksbegehren noch begehrter gemacht werden können. Und damit ganz viele unterschreiben, rät er, die Unterschriftenliste zu kopieren und weiterzureichen, auf dass die Signaturen sich vervielfältigen: „So wie das Uran in der Atombombe muß man es machen (Kern-Kettenverzweigungsreaktion)“, empfiehlt er. Eine Antwort auf seine Eingangsfrage schenken wir uns, aber einen vorderen Platz auf der Kandidatenliste für den dümmsten Lokalkolorierten des Jahres hat Hiller hiermit sicher. smv

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