: Carmen bleibt die Stimme weg
Nach weniger als zwei Monaten ist für das Hamburger Opernspektakel „Carmen 2000“ in Hagenbecks Tierpark in Stellingen das Aus gekommen. Der künstlerische Leiter der Musik-Show, Cord Garben, hat gestern beim Amtsgericht Hamburg einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.
Verantwortlich für das Finanzdebakel des ehrgeizigen Projektes, das parallel zur Expo von Juni bis Oktober laufen sollte, sind nach Ansicht der zuständigen Projektleitung schwere Managementfehler. Die Schulden des Unternehmens belaufen sich auf 2,5 Millionen Mark allein für Lieferanten und Gagen.
Wütende Mitarbeiter des Opernspektakels „Carmen 2000“ hatten noch am Mittwochabend das Büro des Veranstalters in der Hamburger Innenstadt gestürmt. Die Geschäftsführung hatte zuvor eine Mitarbeiterversammlung platzen lassen, weil noch Verhandlungen mit Banken und Sponsoren liefen.
Von Anfang an stand das Spektakel unter keinem guten Stern. Zunächst kam die Baugenehmigung sehr spät, wenige Tage vor der Gala-Premiere mussten die Zuschauer von zwei Vorpremieren wieder nach Hause geschickt werden, weil die Baubehörde die Bestuhlung nicht abgenommen hatte.
lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen