: Nazi-Demo in Tostedt verboten
„Am Dienstag Abend ist dem Anmelder die Verbotsverfügung zugeggangen“ erklärt Axel Gedaschko von der Kreisverwaltung Harburg in Winsen/Luhe. Unter dem Motto „Rechter Rock statt rote Socken!“ hatte für kommenden Samstag der niedersächsische Landesvorsitzende der Jungen Nationaldemokraten (JN), Danny Marquardt, einen Aufmarsch in Tostedt angemeldet. Anlass des Neonazi-Marsches, den das Aktionsbündnis Norddeutschland um die Hamburger Christian Worch und Thomas Wulff unterstützt, ist die Auflösung eines als Geburstagsfeier getarnten Rechtsrockkonzerts der „Blood & Honour“ Sektion Weser Ems (B&H) in Holvede (Kreis Harburg) am 22. Juli durch die Polizei (taz hamburg berichtete).
Die B&H-Sektion des militanten Neonazi-Netzwerks dürfte enttäuscht sein, dass die gewohnte Rechtssicherheit durch die JN-Anmeldung diesmal nicht gegeben ist. „Aller Voraussicht nach suchten die Teilnehmer die Konfrontation mit der Polizi, weshalb wir auch jede Form von Ersatzveranstaltungen im Kreis untersagt haben“, erklärt Gedaschko: „Wir können nicht auschließen, dass es zu Übergriffen auf Ausländer und Aussiedler kommt.“
Noch in der Nacht legte JN-Chef Marquardt Beschwerde beim Lünebürger Verwaltungsgericht ein. „Am Freitag wird voraussichtlich entschieden werden können“, erklärt Gerichtssprecher Gerd Ludolss. Die Kreisverwaltung hofft, dass ihr Verbot vor den Gericht Bestand hat. Andreas Speit
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