Was hat der, das ich nicht hab?

betr.: „Lust- und Liebesobjekt: der Macker“, tazMag vom 29./30. 7. 00

[...] Dass der Autor Ethnologe ist, macht den Artikel nicht besser, zeigt es doch mal wieder, dass auch die so genannten Wissenschaftler ihre vom Rassismus geprägten Bilder nicht aus dem Kopf kriegen. Hier die mitteleuropäischen Männer/Schlaftabletten, die im Haushalt helften, Kinder hüten, intellektuell sind etc. und dort die schwarzen „Macker“, die die Frauen für sich arbeiten lassen, sich nur in ihrer Heimatsprache verständigen, aber anscheinend im Bett wahre Wunderwerke vollbringen. Wie wäre es denn sonst zu erklären, dass frau sich mit so einem einlässt?

Könnte es vielleicht sein, dass hinter dem Artikel Konkurrenzangst bzw. Sexualneid steckt, ein rassistisches Klischee vom Allerfeinsten. Ich kann nur hoffen, dass seine afrikanische Ehefrau ihrem schweizerischen Macker gehörig eins auf die Mütze gibt wegen des Artikels. INGE SCHENDEL, Hannover

[...] Die „Globalisierungsstudie“ hätte besser den Titel verdient: „Was hat der, das ich nicht hab?“ Ein Klischee reiht sich an das andere und ich frage mich wieder mal, wozu schreibt Mann über Frauen? Und wieso druckt ihr das? Der ganze Artikel ist durchtränkt von zurückgewiesener Eitelkeit und verletztem Stolz. [...]

Keine Recherche, bloß verständnislose „Mami will mich nicht“-Sätze. Keine Frau wird befragt, keine kommt zu Wort. Mit den Fingern wird auf sie gezeigt, und man hört aus jedem Satz den Wunsch, eigentlich auch gerne so ein „Macker“ zu sein. Dann sei’s doch. Interessant wäre ein Bericht über dich und deinen Alltag gewesen, lieber Autor, oder wieso du eine nicht schweizerische Partnerin gewählt hast. MARIANNE LINK, Heidelberg