die anderen:
Der Tages-Anzeiger aus Zürich beschäftigt sich mit dem Rechtsextremismus in Deutschland: Bedroht sind tragende Werte der Gesellschaft wie Toleranz und Mitmenschlichkeit. Die Bedrohung geht nicht nur von den Gewalttätern der rechten Szene aus. Sondern vielleicht noch in höherem Maße von jenen, die schweigend und untätig zusehen, von jenen, die klammheimlich Beifall klatschen, die – ob in Medien, Politik oder Justiz – zu opportunistischen Verharmlosungen Hand bieten. Staatliche Repression allein kann nicht von diesem Laster befreien. Die Mehrheit muss der gewalttätigen Minderheit entschieden entgegentreten.
Zum selben Thema schreibt die italienische Zeitung La Repubblica: Die Bombe von Düsseldorf, die Übergriffe auf Ausländer, die „schwarzen Listen“ im Web – eine Eskalation der Gewalt. Sie greifen nur an, wenn sie mindestens zehn gegen einen sind. Ansonsten verüben sie Brandanschläge oder zünden Bomben, wenn ihre Opfer schlafen. Deutschland, August 2000, der erste Sommer des neuen Millenniums: Die neonazistischen Gruppen werden immer aggressiver, scheinen jeden Tag dem systematischen Terrorismus gegen Ausländer und gegen die Berliner Demokratie näher zu kommen.
Zur Lage in Israel schreibt die spanische Zeitung El Mundo: Israels Ministerpräsident Barak erleidet einen Rückschlag nach dem anderen. Aber er scheint sich davon nicht beeindrucken zu lassen. Er hält unverdrossen an seiner Linie fest, obwohl die Mehrheit im Parlament klar dagegen ist. Barak will in möglichst kurzer Zeit ein Übereinkommen mit dem Palästinenserführer Jassir Arafat erzielen. Damit will er erreichen, dass die nächsten Wahlen zu einem Referendum über den Frieden werden und nicht zu einem Urteil über die Instabilität der Regierung. Die Parlamentsferien geben ihm Handlungsspielraum. Zudem hat Barak in Arafat einen Verbündeten. Dieser ist mehr als jeder andere daran interessiert, eine neue Konfrontation zu verhindern, bei der er nichts zu gewinnen hätte.
Die französische Zeitung Le Figaro schreibt zu den Folgen des Golfkrieges: Die Sanktionen belasten die Bevölkerung schwer. Die irakischen Führer leben in Saus und Braus, während die Bürger nur Kerzenlicht haben, die Kinder verhungern oder sterben, weil es keine Medikamente gibt. Das sind die Ergebnisse von Kriegen, trotz militärischer Siege. Zehn Jahre nach der Invasion von Kuwait sollte man darüber noch einmal nachdenken. Mit Waffen schafft man keine Demokratie, mit Hilfe eines Embargos unterwirft man kein Volk.
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