: Strahlende Hoffnung
■ HEW und E.ON weisen Vorwürfe in Zusammenhang mit Stromdeal zurück
Es sind echte Optimisten bei den Hamburgischen Electricitätswerken HEW: Zusammen mit ihren Kollegen von E.ON gehen die Hamburger auch nach dem vorgestern gescheiterten Spitzengespräch mit dem Land Berlin davon aus, dass der angestrebte Eigentümerwechsel bei der Bewag zu Stande kommt. HEW-Sprecher Johannes Altmeppen verwies darauf, dass Finanzsenator Peter Kurth und Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (beide CDU) weitere Gesprächsbereitschaft bekundet hätten. Die HEW seien dazu selbstverständlich bereit.
Bedenken, die HEW könnten am Erhalt der ostdeutschen Energiewirtschaft wenig Interesse haben, seien völlig unbegründet. Die HEW, wie auch der hinter ihnen stehende schwedische Konzern Vattenfall, handelten im liberalisierten Markt mit weit mehr Strom, als sie selbst produzierten. Ziel sei angesichts des brutalen Wettbewerbs eine „vierte Kraft“ am Markt.
E.ON will seine Bewag-Anteile zum 1. Januar 2001 an die HEW verkaufen und ihnen damit in Berlin zur Mehrheit verhelfen. Der Konsortialpartner Southern möchte die Aktien dagegen selbst erwerben. Beim Land Berlin gibt es starke Vorbehalte. Beide haben Einstweilige Verfügungen gegen eine Veräußerung erwirkt. Über die wird noch vor dem Berliner Landgericht verhandelt werden, zuerst am 24. August über die Verfügung des Landes Berlin. Gegen die von Southern erreichte Anordnung werde Widerspruch vorbereitet, kündigte E.ON an.
Der ÖTV-Vorsitzende Herbert Mai hat sich derweil für die HEW stark gemacht: In der Berliner Zeitung sagte Mai, die HEW seien „kein Unternehmen, das soziale Aspekte ausblende“. aha/lno
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen