: Wadephul hat Druck
■ Grüne CDU-Chef schürt Vorurteile
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kieler Landtag, Karl-Martin Hentschel, hat dem CDU-Landesvorsitzenden Johann Wadephul vorgeworfen, Vorurteile gegen Flüchtlinge zu schüren. Wadephul hatte gestern die von der Bundesregierung geplante einjährige Arbeitserlaubnis für Asylbewerber abgelehnt. Diese würde nur dazu führen, „dass noch mehr Menschen aus rein wirtschaftlichen Gründen in Deutschland Asyl beantragen“.
Wadephul findet weiter, angesichts anhaltend hoher Arbeitslosenzahlen in Deutschland müsse es „um eine Verminderung des Zuwanderungsdrucks gehen“. Und ist außerdem dafür, „vermehrt Deutsche – vor allem Langezeitarbeitslose – im Niederiglohnbereich zu beschäftigen“. Die geplante Arbeitserlaubnis nannte Wadephul einen „neuen Anreiz zum Asylmissbrauch“.
Für Hentschel sind diese Aussagen „befremdlich vor dem Hintergrund der derzeitigen Debatte um die Bekämpfung des Rechtsextremismus“. Zwar unterstützen die Grünen den CDU-Landesvorsitzenden, „wenn er sich für verstärkte Anstrengungen gegen die Langzeitarbeitslosigkeit einsetzt“. Es gebe aber keinen Grund, warum Menschen, die sich hier aufhalten, nicht zu ihrem Unterhalt beitragen sollen. Viele Flüchtlinge erhielten ein Aufenthaltsrecht aufgrund der Genfer Flüchtlingskonvention oder einer Duldung. Hentschel betonte weiter, gemeinsame Arbeit sei „ein gutes Mittel gegen Fremdenfeindlichkeit“.
In Schleswig-Holstein hatte bereits im Herbst 1999 der damalige Innenminister Ekkehard Wienholtz (SPD) gefordert, AsylbewerberInnen eine Arbeitserlaubnis zu geben. taz
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen