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Elim gibt Widerstand auf

■ Eimsbüttler Krankenhaus will sich nun doch an Fusions-verhandlungen zu Diakonie-Klinikum Hamburg beteiligen

Das Krankenhaus Elim hat seinen Widerstand gegen eine Fusion mit drei anderen freigemeinnützigen Krankenhäusern im Bezirk Eimsbüttel aufgegeben. Das teilte das Krankenhaus gestern mit. Die Gesellschafterversammlung des Elim hat beschlossen, Fusionsgespräche mit den Krankenhäusern Alten Eichen, Bethanien und Jerusalem zur gemeinsamen Gründung des Diakonie-Klinikums Hamburg aufzunehmen.

Die Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS) möchte, weil wirtschaftlicher, aus vier Krankenhäusern in Eimsbüttel eins machen. Ein solches Klinikum am Standort Alten Eichen in Stellingen war bisher am Krankenhaus Elim gescheitert, weil dies den Standort im Kerngebiet von Eimsbüttel nicht aufgeben wollte. Das Argument: In Eimsbüttel leben etwa 240.000 Menschen, allein im Kerngebiet 120.000. Jede Stadt in dieser Größenordnung habe auch ein eigenes Krankenhaus.

Elim hatte deshalb verschiedene Vorschläge gemacht, wie man den Standort halten könnte. Erst wollte das Krankenhaus mit einem kleineren Teil der geplanten Investitionen das eigene Haus modernisieren, der Rest sollte in das Diakonie-Klini-kum fließen. Dann gab es den Vorschlag, das Krankenhaus Jerusalem auszubauen. „Und eine weitere Idee war, ein Grundstück zu nehmen, auf dem jetzt eine Sporthalle steht. Die könnte man unter die Erde versetzen und das Krankenhaus obendrauf stellen“, sagt Otto Buchholz, Geschäftsführer des Krankenhauses Elim – und muss selber lachen.

„Alle Ideen sind daran gescheitert, dass baurechtlichen Fragen frühestens in drei Jahren zu klären wären, die Fördermittel aber jetzt zur Verfügung stehen“, erklärt Buchholz den Sinneswandel. Voraussetzung für die Entscheidung sei die Zustimmung der BAGS zu einem Neubau des gemeinsamen evangelischen Krankenhauses mit einem Finanzvolumen von über 100 Millionen Mark.

Das neue Diakonie-Klinikum Hamburg solle spätestens 2005 gebaut werden und einmal ein hochmodernes Krankenhaus mit etwa 600 Betten werden sein. Die vier Krankenhäuser liefern jeweils das Know-How aus ihren Spezialgebieten. „Wir bringen beispielsweise die Handchirurgie, Geburtshilfe und Gynäkologie ein, von Alten Eichen kommt die plastische Chirurgie“, sagt Buchholz.

„Wenn wir etwas bewegen wollen, dann müssen wir mitverhandeln“, sagt Buchholz. Zwar sei er nach wie vor der Ansicht, dass ein Krankenhaus im Kerngebiet nötig sei, „aber wenn es gesundheitspolitischer Wille ist, dass wohnortnahe Versorgung nur nachrangig berücksichtigt wird, ist das eben so“. san

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