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Mehr als Multimedia

■ Neuer Arbeitsamtsdirektor Steil hofft auf unter 70.000 Arbeitslose bis Jahresende

Er ging als Zweiter und kam als Erster zurück: Da, wo Rolf Steil gestern gesessen hat, um auf seine ersten 100 Tage als Direktor des Hamburger Arbeitsamtes zurückzuschauen, saß er vor zehn Jahren schon einmal. „Damals gab es hier noch zwei Direktoren“, sagt Steil. Als das Amts des Stellvertreter abgeschafft wurde, ging er nach Ros-tock, nach Neubrandenburg und schließlich nach Kiel. Dort leitete er seit 1994 das Arbeitsamt, bis er im Juni nach Hamburg kam.

Seitdem hat er beobachtet: „Hamburg hatte schon vor zehn Jahren einen hohen Dienstleis-tungsanteil. Der Trend hat sich weiter verstärkt.“ Er fragt sich, was das für die Menschen bedeutet: „Es ist noch nicht bei allen angekommen, aber die Beschäftigungsverhältnisse werden nicht mehr von der Ausbildung bis zur Rente dauern, sondern es wird viele Brüche geben.“ Das mache vielen Menschen Angst, auch darum habe sich das Arbeitsamt zu kümmern.

Natürlich spricht Steil ausführlich über das „Zukunftsfeld Informationstechnologien, Multimedia und Neue Medien“. Diese Branchen überkompensierten den Rückgang der Arbeitsplätze in der Industrie. Trotzdem wünscht er sich, dass gerade bei jungen Leuten nicht völlig aus dem Blick gerät, „dass Hamburg auch hochattraktive Industriearbeitsplätze hat“.

Insgesamt zeigte sich Steil optimistisch, dass die Zahl der Arbeitslosen in der Hansestadt noch in diesem Jahr unter 70.000 sinken könnte. Momentan sind es 73.000, das sind 10.000 weniger als im Vorjahr. Steil räumt ein, dass das nicht nur wirtschaftliche, sondern auch demographische Gründe habe: „Es scheiden mehr Menschen aus dem Ar-beitsleben aus als reingehen.“ san

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