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Staatsanwalt hat „Zeit“ im Visier

HAMBURG afp ■ Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen die Wochenzeitung Die Zeit wegen eines Artikels über das Verschwinden von Akten im Kanzleramt aufgenommen. Es mache sich strafbar, wer die Anklageschrift oder andere amtliche Schriftstücke eines Strafverfahrens ganz oder in wesentlichen Teilen im Wortlaut der Öffentlichkeit mitteile, so die Staatsanwaltschaft. Dazu, wer die Anzeige erstattet hat, wurden keine Angaben gemacht. Das Blatt hatte unter dem Titel „Operation Löschtaste“ über das Verschwinden von Daten und Akten im Kanzleramt vor dem Regierungswechsel von 1998 berichtet. Der Artikel ging der Frage nach, wer für diese Aktion verantwortlich war, und nannte dabei den früheren Kanzleramtsminister Friedrich Bohl (CDU). Als Quelle nennt das Blatt „geheime Anhörungsprotokolle des Sonderermittlers Hirsch“. Zeit-Anwalt Jörg Naber sagte, es werde offenbar versucht, mit Hilfe juristischer Mittel journalistische Recherchen zu verhindern.

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