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Das kleinere Übel

Natürlich. Die Russen könnten das aus den Bomben und Raketen extrahierte Waffenplutonium verglasen. Und es dann in einem noch nicht vorhandenen Endlager deponieren: in der Taiga; oder in der Tundra. Wenn sie es könnten. Und wenn sie es überhaupt auch nur wollten. Aber sie können es (noch) nicht. Und sie wollen es auch nicht.

Waffenplutonium ist für Russland ein wertvoller Rohstoff. Und wenn der Westen nicht bereit ist, ihnen eine Fabrik zur Herstellung von MOX-Brennelementen für den Einsatz in ihrem schnellen Brüter Belojarsk-3 und für den Export in den Ural zu stellen, wollen sie selbst eine bauen: mit Geld aus dem Westen.

Sollen also einmal unterbezahlte russische Experten mit Betriebsanleitungen und Sicherheitsanalysen aus den 80er-Jahren der Sowjetunion in einer Fabrik Brennelemente aus strahlendem Uran und hochtoxischem (Waffen-)Plutonium zusammenbasteln dürfen? Sollen 34 Tonnen Teufelszeug zunächst einfach irgendwo rumliegen? In kaum gesicherten, baufälligen Bunkern, deren Wachmänner dann Plutonium in Samsonite-Koffern verkaufen? Oder ist es in diesem Fall vielleicht nicht doch besser, die nach Auffassung auch alternativer Wissenschaftler relativ sichere Siemens-Anlage in Hanau zu demontieren und im Ural wieder aufzubauen; und sie auch mit deutschen Experten in Betrieb zu nehmen? kpk

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