: Bildungs-Egoismus
■ Schule nach CDU-Art: Abi nach zwölf Jahren und Fremdsprache ab Klasse 2
Die Hamburger CDU sorgt sich um die Zukunft, die die Jugend ist und um Bildung, denn Zukunft wird nur gut, wenn Jugend gebildet ist. Und zwar richtig. Nicht so, wie SPD und GAL mit ihrer „falsch strukturierten Haushaltspolitik“ das seit Jahren machen, findet die CDU.
Deren schulpolitischer Sprecher Wolfgang Beuß und ihr Landesvorsitzender Dirk Fischer haben ges-tern ihr bildungspolitisches Konzept vorgestellt. Das enthält vor allem vieles, was es gab oder gibt, manches hier, manches woanders: Zentralabitur, Abi nach zwölf Jahren, Hochbegabtengymnasium und Kopfnoten beispielsweise. „Dabei geht es nicht um Fleiß und Sauberkeit, sondern um soziale Kompetenz“, sagt Beuß.
In vielen Punkten ist die CDU auch ganz der Ansicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW): „Das Altersteilzeitmodell muss auch für die gelten, die schon Teilzeit arbeiten“, fordert Beuß. Und dass junge Lehrer nur dann ganze Stellen angeboten bekommen, wenn sie gegen die Zwangs-teilzeit vor Gericht widersprochen haben, sei „eine große Ungerechtigkeit“. Und auch er will zusätzliche LehrerInnen einstellen. 200 zur Versorgung der zusätzlichen SchülerInnen und 100 Stellen für einen Vetretungsservice und gegen den Unterrichtsausfall.
Aber Beuß und Fischer haben auch noch ein paar eigene Forderungen: Beispielsweise soll es Fremdsprachen schon ab der zweiten Klasse geben. „Eine Ausnahme könnten dabei Stadtteile mit großem Ausländeranteil sein“. Haupt- und Realschulen müssen wieder attraktiver werden, damit nicht 45 Prozent der Eltern ihre Kinder auf die Gymnasien schickten und manche von ihnen „am Egoismus der Eltern kaputtgehen“, weil sie es dort nicht schaffen. Deshalb sollen auch Haupt- und Realschule schon in Klasse 5 beginnen, ab der sechs-ten Klasse eine zweite Fremdsprache lehren und mit Prüfungen abschließen. „Am Elternwillen wollen wir jedoch nicht rütteln“, verspricht Fischer und setzt auf noch ein bisschen mehr Beratung.
Der Gesamtschule widmet die CDU in ihrem Papier nur einen Satz: „Umwandlung in Haupt- und Realschulen oder kooperative Gesamtschulen bei wiederholter Unterschreitung der notwendigen Anmeldezahlen“. san
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