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Hochtief scheitert

Flughafenpoker: Vergabekammer lehnt Einspruch des Essener Baukonzerns gegen den Ausschluss ab

Die Chancen des Hochtief-Konsortiums, bei Bau und Betrieb des Großflughafens in Schönefeld doch zum Zuge zu kommen, sind gesunken. Die Vergabekammer des Landes Brandenburg hat gestern den Nachprüfungsantrag des Hochtief-Konsortiums gegen den Ausschluss aus dem Bieterverfahren für den Flughafen zurückgewiesen. Dass die beim Potsdamer Wirtschaftsministerium angesiedelte Kammer zu dieser Entscheidung kommt, war jedoch allgemein erwartet worden.

Bei Hochtief hieß es prompt, man könne sich nicht vorstellen, diese Entscheidung hinzunehmen. Im Vorfeld hatte Hochtief bereits angekündigt, in diesem Fall vor das Oberlandesgericht als nächster und letzter Instanz ziehen zu wollen. Dieses Verfahren kann mehrere Monate dauern. Bis zur Entscheidung können die die Flughafenplaner keinen rechtsgültigen Vertrag mit dem noch verbliebenen Bewerberkonsortium um die Bonner Immobiliengruppe IVG abschließen.

Die Planungsgesellschaft PPS begrüßte die gestrige Entscheidung. Einem möglichen Verfahren vor dem Oberlandesgericht sehe man mit der gleichen Gelassenheit entgegen wie schon dem Verfahren vor der Vergabekammer. Die PPS hatte im Frühjahr dieses Jahres das Hochtief-Konsortium aus dem Privatisierungsverfahren um das lukrative Achtmilliardenprojekt ausgeschlossen. Nach eigenen und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wegen Betrugsverdachtes hatten die Planer keine Vertrauensbasis mehr für eine weitere Zusammenarbeit mit Hochtief gesehen. Hochtief hatte sämtliche Vorwürfe als unhaltbar zurückgewiesen. ROT

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