piwik no script img

Nazis in die Pleite klagen

Kampf gegen Nazis in den USA: Aryan Nation drohen hohe Schadensersatzzahlungen wegen Schüssen auf Indianer. Deutscher Neonazi Hendrik Möbus in West Virginia festgenommen

BERLIN taz ■ Seit Montag steht die Aryan Nation, eine der größten Nazi-Organisationen der Vereinigten Staaten, vor Gericht. Morris Dees vom antirassistischen Southern Poverty Law Center will der Gruppe des greisen Hitler-Verehrers Richard G. Butler durch eine Zivilklage mit entsprechend hohen Schadensersatzforderungen den Garaus machen – und erzeugt so Panik auf der Gegenseite. „Die Kirche der Christen Jesu Christi – Arische Nationen ruft alle Weißen zu Spenden an unseren Verteidigungsfonds auf, denn Ihre Organisation könnte die nächste sein, die Dees’ Terror zum Opfer fällt“, bettelt die Aryan Nation.

Angesichts des Schutzes der Meinungsfreiheit nach dem First Amendment der US-Verfassung ist es in den USA schwer, nationalsozialistischen und rassistischen Organisationen beizukommen. Anlass von Dees’ Klage ist ein Vorfall, bei dem Mitglieder der Wachmannschaft Butlers auf eine Frau und ihren indianischen Sohn schossen.

Auch ein deutscher Neonazi ging den US-Fahndern am Wochenende ins Netz: In West Virginia wurde der 24-jährige Hendrik Möbus festgenommen. Möbus war 1993 in Deutschland als „Satanist“ wegen Mordes an einem 15-jährigen Schulkameraden verurteilt und 1998 auf Bewährung freigekommen. Er hatte durch neonazistische Aktivitäten gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen und war in die USA verschwunden. Jetzt wurde er auf dem Anwesen des Antisemiten William Pierce festgenommen. Ob er nach Deutschland ausgeliefert oder wegen illegalen Aufenthalts abgeschoben wird, war unklar. BERND PICKERT

brennpunkt SEITE 3

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen