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Roter Stift

■ IG Medien fordert, Kündigung von taz-Fotograf zurückzunehmen

Die IG Medien Nord hat gestern die Geschäftsführung der „taz Nord Verlags GmbH“ und der „taz Berlin“ aufgefordert, die Kündigung gegen den taz-hamburg-Fotografen und -Redakteur Henning Scholz zurückzunehmen. Die taz-Geschäftsführer hatten im März gegen Scholz eine „betriebsbedingte“ Änderungskündigung ausgesprochen, um 40 Prozent seiner Stelle und Gehaltes einzusparen. Heute verhandelt das Arbeitgericht erstmals inhaltlich.

Der taz-hamburg-Betriebsrat hat der Kündigung widersprochen, da er sie nicht nur für „sozial ungerechtfertigt“ hält – Henning Scholz ist seit 1982 bei der taz hamburg beschäftigt und Familienvater –, sondern in dieser Maßnahme auch keinerlei rationalisierungsbedingte oder produktiontechnische Veränderungen sieht. Vielmehr sollten zur Konsolidierung des Haushaltes lediglich Lohnkosten gesenkt werden.

„Wirtschaftliche Probleme dürfen nicht allein auf dem Rücken einzelner Mitarbeiter ausgetragen werden“, erklärt auch Ulrike Fürniß, stellvertretende Landesbezirksvorsitzende der IG Medien, und wirft der taz-Leitung Missmanagement vor. „Die Geschäftsführung des Berliner taz-Mutterkonzern und der taz-Nord Verlags GmbH, die personell identisch ist, hat es in der Vergangenheit versäumt, zukunftsorientierte Konzepte für die Tochtergesellscahft taz hamburg zu entwickeln“, bemängelt Fürniß. Stattdessen regiere der Rotstift, was allein zu Lasten der MitarbeiterInnen „der um die Existenz kämpfenden Tageszeitung gegangen ist“.

Wegen des Prozeses ist die taz hamburg-Redaktion heute vormittag nicht erreichbar. Kai v. Appen

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