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Der neue Klassiker

Buchtipp: Das Solarbuch. Auch für Pessimisten geeignet, die das solare Zeitalter noch in weiter Ferne vermuten

Bis vor wenigen Jahren kam, wer kompetent über Energie reden wollte, um einen Klassiker nicht herum: „Gute Argumente: Energie“ hieß das Werk, geschrieben vom langjährigen Mitarbeiter des Öko-Instituts, Dieter Seifried. Jetzt gibt es einen Nachfolger: „Das Solarbuch“, geschrieben von Dieter Seifried und Walter Witzel, dem Freiburger Landtagsabgeordneten der Grünen. In bewährter Weise – linke Seite Grafik, rechte Seite Text – vermittelt das Werk die technischen Details der modernen Energienutzung. Ob thermische Solaranlage oder der Aufbau der Solarzelle, ob Holzhackschnitzel oder Daten zum Biogas – das Buch deckt alles ab, was die „solare Familie“ an Energie zu bieten hat.

Natürlich fehlt auch die politische Komponente zum Thema nicht. Wer sich mit den Fakten der Branche vertraut gemacht hat, muss sich an manchen Absurditäten der heutigen Energiepolitik zwangsläufig stoßen. Da schüttet der Staat noch heute für die Kohle alljährlich mehr Subventionen aus als für alle erneuerbaren Energien zusammen. Auch der umweltschädliche, weil energieintensive Flugverkehr wird über die Steuerbefreiung auf Kerosin mit Milliardensummen subventioniert. Umgeschichtet könnte dieses Geld die Solarwirtschaft beschleunigen.

Begonnen hat das Solarzeitalter soeben, das macht das Solarbuch deutlich. Und es wird den Weg weiter ebnen. Gerade auch den Pessimisten, die Solarenergie noch immer für eine grüne Utopie halten, sei daher ein ausgiebiger Blick in das Solarbuch empfohlen. Nur einer Klientel wird das Buch freilich missfallen: Den ewiggestrigen Verfechtern der Ideologie von Atom und Fossil. BERNWARD JANZING

Walter Witzel, Dieter Seifried: „Das Solarbuch“. Ökobuch-Verlag Staufen, 29,90 DM, ISBN 3-922964-80-X.

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