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Uneitler Mahner

Arnold Sywottek ist gestorben. Der Zeitgeschichtler erforschte die Nazi-Vergangenheit Hamburgs

HAMBURG taz ■ Arnold Sywottek, der Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist der Wissenschaftler am Donnerstag im Alter von 58 Jahren gestorben.

Sywottek wurde 1997 Gründungsdirektor des Instituts, das die Nazi-Vergangenheit Hamburgs erforscht. „Unter Professor Sywotteks Leitung hat das Institut einen kontinuierlichen wissenschaftlichen Beitrag gegen das Vergessen der NS-Vergangenheit in Hamburg geleistet“, würdigte ihn Marlis Dürkop, Staatsrätin der Hamburger Wissenschaftsbehörde.

Eine dieser Mahnungen gegen das Vergessen: Die Forschungsstelle befragte 600 ehemalige Nazi-Opfer und wertete ihre Erfahrungen wissenschaftlich aus. Außerdem veröffentlichte sie – unter Sywotteks Leitung – das Buch „Der Dienstkalender Heinrich Himmlers“ über die Tagesabläufe eines Massenmörders. Auch publiziert das Institut die Reihen „Forum Zeitgeschichte“ und die „Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte“.

Sein letztes Projekt konnte Sywottek nur noch in die Wege leiten: In den vergangenen Monaten kümmerte er sich darum, alle Informationen über Zwangsarbeiter in Hamburg zu katalogisieren und so auch Betroffenen zugänglich zu machen. Seine Studenten an der Uni Hamburg schätzten ihn als hilfsbereiten, uneitlen Menschen, der auch jüngere Semester zu eigenständiger Forschung ermutigte. COS

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