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Kritik am Vatikan

Absolutheitsanspruch stößt auf Unverständnis

FRANKFURT/MAIN epd/dpa ■ Das Vatikan-Dokument „Dominus Iesus“ hat Kritik und Enttäuschung beim Weltkirchenrat und den protestantischen Kirchen ausgelöst. Als Folge des Papiers, das den Absolutheitsanspruch der katholischen Kirche bekräftigt, fürchtet der Ökumenische Rat, dass der Dialog beeinträchtigt wird, hieß es in Genf. Der katholische Theologe Hans Küng warf der Amtskirche die Rückkehr zu „absolutistischen Positionen des 19. Jahrhunderts“ vor. Nach der Seligsprechung des „Judenfeindes“ Papst Pius IX. und der Erklärung „Dominus Iesus“ werde auch katholischen Laien klar, welches Ausmaß an „Heuchelei“ im Vatikan betrieben werde. Die kirchenpolitische Sprecherin der Grünen, Christa Nickels, sieht durch die Erklärung einen restaurativen Kurs bestätigt. In einer Stellungnahme des bayerischen Landesbischofs Friedrich heißt es, der ökumenische Dialog der letzten 35 Jahre trage in der Erklärung der römischen Glaubenskongregation „keine Früchte“. Der Berliner Bischof Huber nannte die Erklärung einen „Rückschritt“. Sie verleugne den Geist der Öffnung, der vom Zweiten Vatikanischen Konzil ausgegangen sei. Hannovers Landesbischöfin Käßmann bewertete den Vatikan-Text als „Tiefschlag“.

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