: S-Bahn in Fahrt bringen
■ Bürgerinitiative für Ausbau der S 4 nach Ahrensburg soll gegründet werden
Jedesmal, wenn Ole Buschhüter fordert, die S 4 vom Hauptbahnhof bis nach Ahrensburg müsse ausgebaut werden, nicken ihm die Vertreter in den Ausschüssen zu. „Doch getan hat sich nichts“, sagt er, „die S 4 fährt noch wie vor hundert Jahren.“ Deshalb wird sich am Donnerstag die Bürgerinitiative „S 4 - Schiene statt Straße - Hamburg/Stormarn“ gründen.
Während in ganz Hamburg ein Gleichstromnetz die S-Bahnen versorgt, ist die Strecke von Hamburg über Ahrensburg nach Lübeck noch nicht elektrisiert. Dieselloks ziehen die Waggons der Regionalbahn, die sich S-Bahn nennt. Viermal in der Stunde fährt sie zur Rush-Hour. Das ist der Bürgerini zu wenig: „Nur wenn alle zehn Minuten eine Bahn fährt, können wir die Menschen von der Straße auf die Bahn locken“, sagt Mitinitiator Willy Laaser. Eine höhere Frequenz sei aber derzeit nicht möglich, weil auch Güter- und Fernverkehrszüge die Trasse nutzen. Deswegen müssten zwei neue Gleise gebaut werden, fordert Laaser. Außerdem sollen die Züge nicht mehr vom Fernverkehr abhängig sein und deren Verspätungen einschleppen.
Über das Schicksal der Strecke entscheiden die Baubehörde Hamburg, die Landesverkehrsservicegesellschaft (LVS) in Kiel und die Bahn AG. Nach einem Nahverkehrsplan von 1997 soll die Strecke in drei bis vier Jahren elektrisiert sein. „Das begrüßen wir“, sagt Buschhüter. Nur bringe es für die S 4 wenig. Die Züge würden zwar leiser, aber nur geringfügig schneller. An der Überbelastung der Strecke ändere sich nichts. Die LVS sieht für einen höheren Takt keinen Bedarf. Laaser hingegen glaubt an ein Potenzial von 40 Prozent mehr Fahrgästen. Buschhüter kündigt an: „Wir werden unseren Argumenten mit Flugblättern, Unterschriftenaktionen und Gesprächen mit Behörden Nachdruck verleihen.“ Henrik Gast
Gründungstreffen am Donnerstag, 19 Uhr, Hotel Hameister, Rahlstedter Str. 189
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