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Duisenberg: EZB bleibt wachsam

Der Chef der Europäischen Zentralbank will sicher stellen, dass der Druck auf den Euro nicht längerfristig anhält

BERLIN dpa/ap/rtr ■ Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt nach den Worten ihres Präsidenten Wim Duisenberg weiter wachsam gegenüber allen aufkommenden Preisrisiken. „Wir müssen sicher stellen, dass der Preisdruck nicht längerfristig andauert“, sagte Duisenberg am Dienstag in einer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments in Brüssel. Die Geldpolitik könne den vorübergehenden Preisdruck allerdings nicht verhindern. Zu einer möglichen Intervention an den Devisenmärkten zu Gunsten des Euro wollte er sich nicht äußern. „Das Instrument als solches steht jeder Zeit zur Verfügung“, wiederholte er die bekannte Haltung der EZB. In der Folge stieg der Eurokurs auf ein vorläufiges Tageshoch bei 0,8689 Dollar. Gegen 15.45 Uhr notierte die Gemeinschaftswährung mit 0,8685/89 Dollar und verbesserte sich damit im Tagesverlauf um rund einen halben Cent.Der Euro hatte sich am Dienstag schon nach Äußerungen von EU-Währungskommissar Pedro Solbes deutlich von seinen neuerlichen Rekordtiefständen lösen können.

Solbes sagte vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments, niemand in der Euro- Zone habe ein Interesse an einem schwachen Euro. Die Währung werde schon wieder zu einem „natürlichen Kurs“ finden. Händler dagegen bewerteten die leichte Kurserholung des Euro als Verschnaufpause auf dem Weg zu neuen Tiefständen. Der Markt wolle wissen, wann die Europäische Zentralbank (EZB) zu Stützungskäufen bereit sei. EU-Kommissionspräsident Romano Prodi nannte unterdessen gemeinsame Interventionen der EZB und der Notenbanken der USA und Japans als im US-amerikanischen Interesse liegend.

Prodi sagte in einem am Dienstag vorab veröffentlichten Interview mit dem Hamburger Magazin Stern, gemeinsame Interventionen von Notenbanken seien nie einfach, „erst recht nicht kurz vor US-Wahlen – obwohl wir jetzt an einem Punkt sind, wo es im amerikanischen Interesse wäre.“ Niemand könne ewig mit diesem Leistungsbilanzdefizit leben, so der Präsident der EU-Kommission.

Der Präsident der Landeszentralbank Rheinland-Pfalz und Saarland, Hans-Jürgen Koebnick, forderte die Euroländer auf, eine Vertrauenskampagne starten. „Es ist nach wie vor Zweifel in der Welt, ob die Europäer das Projekt wirklich bis zu Ende wollen.“ Um den Euro zu stärken, müssten diese Zweifel ausgeräumt werden.

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