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der baudirektor

Vom Maurer zum Masterplaner

Hans Stimmann (59 Jahre) kam 1991 von Lübeck an die Spree. Den gelernten Maurer und Architekten holte der damalige Bausenator Wolfgang Nagel (SPD) in das Amt des Senatsbaudirektors, das er bis 1996 innehatte. Stimmann machte mit dem Leitbild der „Kritischen Rekonstruktion“ zum Aufbau der Friedrichstadt ebenso von sich reden wie mit dem Bau großer Vorstädte, einem riesigen Wohnungsbauprogramm, 50 Schulen oder Krankenhäuser. In die Schusslinie gerieten seine Architekturansichten besonders durch die Anhänger des modernen Städtebaus, die ihm ein konservatives, ja reaktionäres „steinernes“ Bild der Stadt vorhielten. Nach seiner Versetzung in die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung entwickelte SPD-Mann Stimmann von 1996 an das „Planwerk Innenstadt“, das den Rückbau der überdimensionierten Straßen und Freiflächen sowohl der historischen Mitte als auch in der City-West rund um den Zoo vorsieht. Als wiederernannter Senatsbaudirektor 1999/2000 konzentriert sich Stimmann jetzt auf das Innenstadtkonzept, das auf die Parzellierung von Grundstücken und den privaten Bau von traditionellen Einzelhäusern in Blöcken abzielt. Der umstrittene Masterplan zeigt erste Konsequenzen: die Bebauung des Friedrichswerder und der Abriss ungeliebter sozialistischer Architekturen.

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