Zivildienst soll Alternative bekommen

Familienministerin Bergmann schlägt vor: 12 Monate Freiwilligendienst im sozialen und im Umweltbereich

BERLIN taz ■ Kein Zwangs-, sondern ein Freiwilligendienst, nicht zehn, sondern zwölf Monate: So soll nach den Vorstellungen einer von Bundesfamilienministerin Christine Bergmann berufenen Arbeitsgruppe eine Alternative zum Zivildienst aussehen. Mit dem längeren Freiwilligendienst, für den sich junge Männer anstelle des Zivildienstes entscheiden können, sollen die Lücken ausgeglichen werden, die ab 2002 durch eine Verkürzung der Dienstzeit von elf auf zehn Monate entstehen.

Für ihre Zusatzleistung sollen die Neu-Zivis Zertifikate bekommen, die ihre Arbeit als berufsqualifizierend ausweisen. Gestern wurde dieses Konzept der Arbeitsgruppe „Zukunft des Zivildienstes“ in Berlin vorgelegt.

Kritik kam vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Die Arbeitsgruppe verschleiere, dass die Reduzierung der Zivi-Zahl und die Verkürzung der Dienstzeit zu Einschnitten bei sozialen Leistungen führe. Da das Taschengeld für die Freiwilligen viel niedriger liege als der Sold der Zivis, sei die Alternative nicht attraktiv genug. Die FDP-Politikerin Ina Lenke nannte die Vorschläge konzeptlos. Mittelfristig müssten leere Zivistellen über den Arbeitsmarkt ausgeglichen werden. RAG

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