: Keine Immunität gegen Aids
Die Berliner Aids-Hilfe läutet mit einer Werbeoffensive den Welt-Aids-Tag am 1. Dezember ein: Schauspieler wie Judy Winter, Otto Sander und Wolfgang Völz bekennen sich als „Täter“ – gegen das Vergessen der Virusgefahr. Werden auch Sie zum Täter!
von BARBARA BOLLWAHNDE PAEZ CASANOVA
Noch immer ist Aids eine unheilbare, tödliche Krankheit. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung zeichnet sich ein anderes Bild ab: Alles halb so wild, Afrika ist fern, Kondome gibt es überall, und auch die Forschung zur Bekämpfung der Immunschwächekrankheit schläft nicht. Obwohl die Gefahr keineswegs gebannt ist, hat die Aufmerksamkeit nachgelassen.
Deshalb startet der gemeinnützige Verein „Berliner Aids-Hilfe“ eine Werbeoffensive gegen die neue Immunität gegenüber der Virusgefahr. Gestern wurde die Kampagne, die zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember anlaufen soll, im Theater des Westens vorgestellt.
An Unterstützern mangelt es nicht: Ob Werbeagenturen, Filmregisseure, Schauspieler oder Cateringfirmen – sie alle haben für umsonst in nur drei Wochen eine Print- und Filmkampagne entwickelt. Hauptsponsor und Initiator ist die Berliner Werbeagentur Heymann & Schnell, die im vergangenen Jahr für die Stadtreinigungsbetriebe BSR den „Saturday Night Feger“, „We kehr for you“ und „Dirty Harry“ kreierte und damit viel Aufsehen erregte. Plötzlich waren Berlins Müllmänner die Sympathieträger der Straße.
Nun sollen bekennende „Täter“ Aids aus seinem Schattendasein zurückholen. Verbunden ist die Kampagne mit einem Spendenaufruf. Der Grund: „Wir stellen natürlich einen engen Zusammenhang mit der Spendenbereitschaft und der Präsenz der tödlichen Gefahr in den Köpfen der Menschen fest“, so Bernhard Bieniek, Vorstandsvorsitzender der „Berliner Aids-Hilfe“. Um die Kampagne in die Öffentlichkeit zu bringen, braucht es 1 Million Mark. Deshalb: Werden auch Sie zum Täter. Spenden Sie.
Spendenkonto 3132205, Bank fürSozialwirtschaft, BLZ 100 205 00
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen