: Köln: Schramma vorn
Erste Hochrechnungen von der Bürgermeisterwahl geben CDU-Kandidaten die Mehrheit vor Anke Brunn
KÖLN taz ■ Anke Brunns Aufholjagd ist gescheitert. Weder die Schützenhilfe von Bundeskanzler Schröder und Ministerpräsident Clement noch ein Wahlaufruf der beiden grünen Landesminister Bärbel Höhn und Michael Vesper für die SPD-Kandidatin haben das Blatt wenden können: Köln wird die kommenden neun Jahre von einem christdemokratischen Oberbürgermeister regiert. Der 52-jährige Studienrat Fritz Schramma setzte sich nach ersten Hochrechnungen in der Stichwahl mit 51,8 Prozent der Stimmen gegen Brunn durch, die auf 48,2 Prozent kam. Brunn wünschte Schramma „eine gute Hand für Köln“. Dieser versprach, „Oberbürgermeister aller Kölnerinnen und Kölner“ zu sein und bot der Unterlegenen eine „faire Zusammenarbeit“ an.
Schramma führte bereits seit März kommissarisch die Amtsgeschäfte für seinen verstorbenen Parteifreund Harry Blum. Dessen Tod nach nur 169 Tagen im Amt hatte die Neuwahl nötig gemacht. Bis zur Wahl Blums im Herbst 1999 war Köln 43 Jahre sozialdemokratisch regiert worden. Beim ersten Wahlgang hatte der CDU-Mann noch bei 47,3 Prozent gegenüber 38,9 Prozent für Brunn gelegen. Durch den Wahlsieg Schrammas verfügt die schwarz-gelbe Koalition im Stadtrat nun wieder über eine absolute Mehrheit, die sie nach dem Tod Blums im März verloren hatte. Die Kölner Grünen, deren Kandidatin im ersten Wahlgang auf 9,1 Prozent gekommen war, hatten sich nicht zu einer Wahlempfehlung für Brunn durchringen können. Die Mehrheit der Kölner entschied sich allerdings für keinen der beiden Kandidaten: 60,3 Prozent der Wahlberechtigten fanden am Sonntag nicht den Weg zur Wahlurne. PASCAL BEUCKER
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