: Zu tief ins Glas geschaut
■ Hamburger Lehrer hat 9500 Biergläser gesammelt
Unter dem Motto „Biertrinker sind fröhliche Menschen“ stellt der Hamburger Lehrer Karsten Marquart noch bis zum 30. September die schönsten seiner fast 9500 gesammelten Biergläser in der Einkaufspassage Bleichenhof in Hamburg aus. In sechs Vitrinen wird den Besuchern die Entwicklung des Bierglases vorgestellt, wie etwa die verschiedenen Bierglasformen von der „Stange“ bis zum „Stiefel“. Auch ein über hundert Jahre altes Glas wird zu sehen sein.
Mit dem Sammeln begonnen hat der Lehrer vor etwa 20 Jahren, als er einen Bericht über das allgemeine Brauereisterben gelesen hatte. Von den damals etwa 2360 Brauereien aus den alten Bundesländern gibt es heute über die Hälfte nicht mehr. Auf Grund des Konkurrenzdrucks müssen viele Familienbetriebe aufgeben. Zusammen mit einigen tausend Sammlerkollegen in ganz Deutschland sorgt der fröhliche 51-Jährige für die Erhaltung der Braukultur. In seinem Haus in Finkenwerder hat er im Keller das „Deutsche Bierglas-Museum zu Hamburg“ eingerichtet. Besitzer seltener Gläser, die diese dem Museum zur Verfügung stellen, können Preise wie eine Bierparty für 20 Personen oder ein Jahr lang jeden Monat einen Kasten Bier gewinnen.
Der Deutsch- und Englischlehrer an einer Schule in Wilhelmsburg sollte sogar ins Guinnessbuch der Rekorde kommen. Doch er weigerte sich. Denn er wolle nicht zu Leuten gehören, „die zehn Jahre auf einem Pfahl sitzen“. Auch Auftritte im Fernsehen lehnte er bisher ab. Andrea Keller
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