Staatsoper in Angst und Schrecken

Orchester spricht von „Intrige“ gegen Barenboim. Kultursenator Stölzl: Sanierung des Gebäudes nicht gesichert

Panik an der Staatsoper: Das Hausorchester, die Staatskapelle, spricht jetzt offen von einer „Intrige“ des Kultursenators gegen ihren künstlerischen Leiter Daniel Barenboim. Senator Christoph Stölzl plane eine Fusion der Berliner Opernhäuser, um Personal zu entlassen. „Offensichtlich passt Herr Barenboim nicht so richtig in den Plan“, sagte Orchestervorstand Matthias Glander. „Im Moment riecht alles nach einer klassischen Intrige wie am Hofe Ludwigs XIV. Da ist jemand, der im Wege steht, der muss aus dem Weg geräumt werden.“

Am Montag hatte Stölzl im Theaterausschuss des Abgeordnetenhauses einräumen müssen, dass – anders als bislang suggeriert – nicht genügend Geld für die dringend nötige Sanierung des Operngebäudes vorhanden ist. Eigentlich sollten die 100 Millionen Mark teuren Bauarbeiten im Sommer 2002 beginnen. Für jenes Jahr sieht die Investitionsplanung allerdings nur einen Betrag von 3 Millionen Mark vor. Auch in den Folgejahren sind insgesamt nur 30 Millionen Mark eingeplant. Dennoch glaubt Stölzl, dass das Haus nicht dauerhaft geschlossen bleiben muss. Mit Hilfe von Sponsorengeldern und einer „Verrechnung“ von Haushaltstiteln könne die Sanierung bezahlt werden.DPA, RAB