: Geiselnahme in Südrussland
MOSKAU dpa ■ Unbekannte Kidnapper haben in der Nähe des russischen Badeortes Sotschi am Schwarzen Meer gestern mehrere Arbeiter auf einer Hotelbaustelle als Geiseln genommen. Die zwei oder möglicherweise drei Geiselnehmer forderten einen Hubschrauber zur Flucht und 30 Millionen Dollar Lösegeld (69 Millionen Mark).
Zunächst hatten die Kidnapper die Freilassung aller Tschetschenen aus russischen Gefängnissen erzwingen wollen und ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin verlangt. Diese Forderungen seien am Nachmittag nicht mehr gestellt worden, meldete die Nachrichtenagentur Interfax. Bei einem Schusswechsel sei eine weibliche Geisel auf der Flucht verletzt worden. Eine Geisel sei durch einen Sprung aus einem Fenster entkommen und in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Täter hielten sich in der oberen Etage des Rohbaus verschanzt. Die vermutlich noch fünf von ursprünglich 30 Geiseln seien an Heizkörper gefesselt, hieß es. Einer der Geiselnehmer sei erst vor kurzem aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen worden, meldete Interfax. Präsident Putin übergab dem Inlandsgeheimdienst FSB das Kommando für den Einsatz der Sicherheitskräfte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen