: 36 Zeilen Walfisch
Moby Dick wartet auf der nächsten Insel: Tim Severin sucht und findet den großen weißen Wal in der Südsee
Wettbewerb von vornherein zwecklos: Man kann noch so ein verrückter Liebhaber von Herman Melville sein – alles über das Stottern des Billy Budd gelesen, Nächte über die Lebensverweigerung des Schreibers Bartleby gegrübelt haben –, man findet immer noch einen, der es noch ärger treibt. Tim Severin beispielsweise, 60-jährig, Brite, Oxfordstudent, Sachbuchautor, Träger der Gold Medal der Royal Geographic Society und – wortwörtlich – mit allen Wassern gewaschen, die die Weltmeere auf diesem Planeten so bereit halten. Tim Severin hat sich die Frage gestellt, ob es Moby Dick tatsächlich gegeben haben kann, und er ist niemand, der so einem Problem in der Bibliothek nachgeht: Von Insel zu Insel in der Südsee ist er gereist und hat sich von Fischern Geschichten erzählen lassen. Tatsächlich kreisen viele um weiße Wale, und so erfährt man lesend von den realen Vorbildern, die Melville in seinem großen Roman verarbeitet hat. Und das, ohne sich nass zu machen!
drk
Tim Severin: „Der weiße Gott der Meere“. Aus dem Englischen von F. Florian Marzin. Verlag Rütten & Loening, Berlin 2000, 288 Seiten, 39,90 DM
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