Pro und ...: Ohne Chance
■ Warum Tierschutz auch für Kampfhunde gilt
Man kann von Kampfhunden halten, was man will – man kann sie mögen oder es auch lassen. Einige fürchten sich vor ihnen, müssen es aber nicht zwangsläufig. Wer die eingekerkerten Tiere in den Zwingern der neuen Harburger Hundehalle gesehen hat, muss kein Hundeliebhaber sein, um zu erkennen, dass dort nicht nur kampfhungrige Bestien lauern, sondern dass vielen Tieren Unrecht geschieht.
Die Stadt lässt es sich mittlerweile einiges kosten, um ihre populistische Hundeverordnung zu verteidigen, die sie im Zuge der selbst geschürten Kampfhundhysterie verabschiedet hat. Dass Behörden bemüht sind, gestörte Hunde aus dem Stadtbild zu entfernen – oder besser gesagt: gestörten Haltern die Hunde wegzunehmen – ist jedoch legitim und notwendig.
Doch hier werden Hunde interniert, nur weil sie einer bestimmten Rasse angehören – egal wie gefährlich der einzelne wirklich ist. Und die Tiere haben keine Chance. In den Zwingern ohne Auslauf werden sie kaputt gemacht, bis man sie wirklich einschläfern muss. Dann sollte man doch konsequent sein und gleich mit der Todesspritze durch Hamburg ziehen – das wäre für die Tiere humaner und für die Stadt billiger.
Kai von Appen
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