Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Abschied – Brechts letzter Sommer Deutschland 2000, R: Jan Schütte, D: Josef Bierbichler, Monica Bleibtreu

„Josef Bierbichler, der sonst kaum im Kino oder Fernsehen zu sehen ist, spielt den müden Brecht im Spätsommer 1956, am letzten Tag im geliebten Haus am Schermützelsee. Bierbichler zuzuschauen in diesem elegisch grundierten Spiel ist eine bewegende Sache. Der andere Glücksfall sind die sechs Schauspielerinnen, durch die das Frauen-Sextett lebendig wird, das der grantige Pascha Brecht durchs Leben geschleppt hat. Tschechowscher Witz und Tschechowsche Melancholie stecken in diesem Endspiel in hellen Herbstfarben; es ist der rare Fall eines deutschen Films, der sich kleiner macht, als er ist. Alle Achtung!“ (Der Spiegel) Atlantis

American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D: Kevin Spacey, Annette Bening

Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. „Ich werde im Laufe dieses Jahres sterben“, erzählt er uns in den beinahe ersten Worten des Films. „Im Grunde bin ich jetzt schon tot.“ „American Beauty“ erzählt die Geschichte seiner Rebellion.“ (Roger Ebert) City

American Psycho USA 2000, R: Mary Sevigny, D: Christian Bale, Willem Dafoe

„Bret Easton Ellis' Horrorbuch über die Achtziger als Satire: Gier und Brutalität im Fegefeier der Einsamkeiten. Schauplatz ist die Wall Street. Es geht um Millionen-Deals, Koks und das rauschhafte Gefühl, dazuzugehören. Patrick Bateman und seine Broker-Freunde sitzen beisammen, geben an und langweilen sich; ein Haufen reicher Idioten, deren Oberflächlichkeit zugleich die Oberflächlichkeit eines Jahrzehnts ist. Regisseurin Mary Harron zerlegt die sperrige Vorlage in Miniaturen: präzise, kalt, entlarvend - und zeigt, das Männer lächerlich sind.“ (Der Spiegel) CinemaxX, Schauburg, Ziegelhof-Kinos (Ol)

Amnesia Chile 1994, R: Gonzalo Justiniano / Originalfassung mit Untertiteln

Im Rahmen der Medienwoche „Aus(sen)sichten“. Spielfilm über einen Chilenen, der glaubt, auf der Straße einen alten Bekannten wiederzuerkennen, mit dem er als Soldat in einem Gefangenenlager stationiert war und der ihn dort zwang, Gefangene zu erschießen. Er stellt sich die Frage, wie und ob er diese Vergangenheit bewältigen kann. Kino 46

Die Asche meiner Mutter USA/Großbritannien 1999, R: Allen Parker, D: Emily Watson, Robert Carlyle

In Parkers Film und dem Buch von Frank McCourt herrscht die gleiche Mischung aus herzzerreißendem Elend und einem Galgenhumor, der die dramatische Wirkung nicht etwa abschwächt, sondern ihr den entscheidenden Impuls gibt. (hip)City

B

Being John Malkovich USA 1999, R: Spike Jonze, D: John Cusack, Cameron Diaz, John Malkovich

„Craig Schwartz, ein arbeitsloser Puppenspieler, findet ein Engagement als fingerfertiger Archivar bei einem bizarren Arbeitgeber, dessen Firma im siebeneinhalbten Stockwerk eines New Yorker Hochhauses angesiedelt ist. Zufällig entdeckt Schwartz hinter einem Aktenschrank ein Portal, das ihn für fünfzehn Minuten in den Kopf von John Malkovich befördert. Buchstäblich. Der Film schraubt sich von hier aus in immer surrealere Höhen empor und konfrontiert den souveränen Selbstdarsterller John Malkovich dabei mit einigen schweren Prüfungen. Parasitentum wurde nie unterhaltsamer, Startum selten unglamouröser inszeniert.“ (tip) City

Beresina Schweiz/Deutschland/Österreich 1999, R: Daniel Schmid, D: Elana Panova, Geraldine Chaplin, Martin Benrath

„Die Russin Irina kann sich nichts schöneres vorstellen, als Schweizerin zu sein. Darum versprechen honorige Militärs, geldgierige Bankdirektoren und opportunistische Bundesräte der hinreißend naiven Irina immer wieder das Gleiche (die Staatsbürgerschaft) und wollen dafür im Gegenzug nur das Eine (Sex). Beim Verkehr mit der eidgenössischen Elite wird Irina zu einer entscheidenden Figur in einem vielschichtigen Intrigenspiel. Intelligente Satire, die auch tödliche Vorfälle und erstaunliche Sexpraktiken ganz beiläufig und darum äußerst komisch in Szene setzt.“ (tip) Atlantis

The Big Lebowsky USA 1998, R: Joel Coen, D: Jeff Bridges, John Goodman / Originalfassung ohne Untertitel

Oblomov trifft auf Raymond Chandler, und man muss schon die irrwitzige Fantasie der Coen-Brothers haben, um den größten Faulpelz der Literaturgeschichte mit Raymond Chandlers gebrochenen romantischen Privatdetektiven in einer Person zu vereinigen. (hip) City

Big Mamas Haus USA 2000, R: Raja Gosnell, D: Martin Lawrence, Nia Long

„Martin Lawrence schien neuen Wind in die US-Comedy-Szene zu bringen. Doch schon fällt auch ihm nichts anderes mehr ein als Kollegen zu imitieren. Sein neuer Film jedenfalls ist eine müde Melange aus „Der verrückte Professor“, „Die Nacht hat viele Augen“ und „Mrs. Doubtfire“. Agent Malcolm überwacht die Freundin eines Bankräubers, verliebt sich dabei in die vermeintliche Komplizin und schlüpft zur Tarnung in die Rolle ihrer schwer beleibten Oma. Alles schon mal dagewesen – bloß diesmal eben in Schwarz.“ (tip) CinemaxX

Der Blaue Engel Deutschland 1930, R: Josef von Sternberg, D: Marlene Dietrich, Emil Jannings, Kurt Gerron

„Die Tragödie eines pedantischen Gymnasialprofessors, der sich durch die Leidenschaft für eine laszive Tingeltangel-Sängerin lächerlich macht und sich schließlich zugrunde richtet. Erschütternde Charakterstudie von Emil Jannings und Ausgangspunkt für Marlene Dietrichs Weltkarriere als Vamp in Sternbergs kongenialer, wenn auch literarisch nicht exakter Verfilmung von Heinrich Manns Novelle „Professor Unrat.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder und fidele Opas aus Kuba

25.000 Bremer haben ihn nun schon gesehen, und so läuft er auch ewig weiter, dieser Film, in dem die alten Kubaner so schön Musik machen, dass man sich wünscht, ihr Land möge noch recht lang in seinem sozialistischen Dornröschenschlaf weiterträumen. (hip) City

C

Cabaret USA 1972, R: Bob Fosse, D: Liza Minelli, Michael York, Joel Grey

Längst ein Klassiker und wohl das letzte Film-Musical, mit dem Hollywood die Zuschauer begeistern konnte. Auch für Liza Minelli war der Film eher ein Endpunkt, obwohl er den Beginn einer großartigen Karriere zu makieren schien, aber so gut war sie nie wieder. Der immense Erfolg des Films ist wohl nur dadurch zu erklären, dass alle Elemente so gut zusammenpassten. (hip) Kino 46

Chef! Kamerun/Frankreich 1998, R: Jean-Marie Téno / Originalfasung mit Untertiteln

Im Rahmen der Medienwoche „Aus(sen)sichten“. In diesem Dokumentarfilm bereist Téno sein Heimatland und zeigt die hierarchischen Strukturen der Gesellschaft. Er zeigt Kamerun als ein Land, das „von der Korruption angefressen ist und immer mehr im Elend versinkt“. (Téno) Kino 46

Chicken Run Großbritannien 2000, R: Nick Park, Peter Lord, D: allerhand Gummiviecher

„Dieses furiose Knet-Abenteuer von den Machern der „Wallace & Gromit-Filme dreht sich um eine Handvoll Hühner, die unter schäbigsten Bedingungen in einer Legebatterie gehalten werden – und für ein bisschen Gras zwischen ihren Krallen alles täten. Doch auch die cleversten Fluchtpläne wollen nicht gelingen. Den Tod durch eine Hühnerpastetenmaschine vor Augen, raffen sie sich ein letztes Mal auf: Ein fescher Hahn soll ihnen das Fliegen beibringen. Angesichts der charmanten Figuren und des ausgeklügelten Drehbuchs kann so mancher Realfilm einpacken.“ (Zoom) CinemaxX, CineStar, Filmstudio, Passage (Del)

Conamara Deutschland/Irland 2000, R: Eoin Moore, D: Ellen ten Damme, Darragh Kelly

„Conamara“ ist ein Sehnsuchtsziel für Irland-Romantiker. Hier sieht man einen Berliner Tagträumer einer ehemaligen Flamme aus Amsterdam nachreisen, die nun im ländlichen Conamara verheiratet ist, woraus sich zwangsläufig Komplikationen ergeben. Der in Berlin lebende irische Jung-Regisseur Eoin Moore („Plus-Minus-Null“) vertraut dem Zauber lockerer Improvisation, und mit einem Schuss Musikfolklore hat er einen herzhaften kleinen Gute-Laune-Film für Irland-Fans zu Stande gebracht.“ (Der Spiegel) Cinema

Coyote Ugly USA 2000, R: David McNally, D: Piper Perabo, Adam Garcia

„Die 21-jährige Violet träumt vom wilden Leben im Big Apple, von einer Karriere als Songwriterin, landet zunächst jedoch hinter und auf dem Thresen der wilden Bar Coyote Ugly. Viel Fleisch und dröhnende Musik – die Mischung aus „Striptease“ und „Flashdance“ bedient jedes Klischee. Ein Großstadtmärchen, so seicht und harmlos, dass es allenfalls Siebenjährige beeindrucken könnte.“ CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter

Crazy Deutschland 200, D: Hans-Christina Schmid, D: Robert Stadlober, Tom Schiling

„Eine Internatsgeschichte, geschrieben von einem Schüler für Schüler. Das Romandebüt des damals 17-jährigen Benjamin Lebert war ein Überraschungserfolg. Und auch der Film ist eine Überraschung – weil er so souverän mit der Vorlage umgeht, weil er Bilder für Stimmungen findet und weil er sicher an der Grenze wandelt, wo Ehrlichkeit zu Peinlichkeit wird – ohne jemals zu kippen.“ (Der Spiegel) City

D

Dancer in the Dark Dänemark/Schweden 2000, R: Lars von Trier, D: Björk, Catherine Deneuve

Gleich nachdem er als einer der dänischen Dogmafilmer die Abkehr vom traditionellen Kino der Genres und Unterhaltungswerte verkündet hat, macht Lars von Tier eine komplette Kehrtwende und inszeniert ein Musical. „Dancer in the Dark“ erzählt von Selma, die langsam blind wird, und weil sie weiß, dass auch ihr Sohn diese Krankheit geerbt hat, ist sie aus der Tschechei in die USA emigiert, weil man ihn hier erfolgreich behandeln kann. Mit allen Mitteln versucht die Fabrikarbeiterin, das Geld für die Operation zusammenzusparen, und dabei tötet sie unbeabsichtigt einen Freund, wird des Mordes angeklagt, zum Tode verurteilt und gehängt. „Ich liebe Musicals, weil in ihnen nie etwas furchtbares passiert!“ sagt Selma zu Beginn des Films, und von Trier bricht diese Genrekonvenion prompt gründlich. Selmas einzige Zuflucht sind die Musicals: Immer wieder träumt sie sich in Tanznummern hinein, die durch das rhythmische Stampfen der Fabrikmaschinen, durch die hängen bleibende Nadel eines Plattenspielers oder das Kratzen eines Bleistifts auf Papier ausgelöst werden, und von Trier nimmt uns mit in ihre als Shownummern choreographierte Tagträume. Begeisternd ist dabei die Intensität, mit der Björk die kleine heilige Selma spilt. Man glaubt ihr jede Regung, und weil sie ihre ganz eigen Aura in den Film mitbringt, wirkt sie wie sonst niemand auf der Leinwand. (hip) CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol)

Dogma USA 1999, R: Kevin Smith, D: Ben Affleck, Matt Damon, Linda Fiorentino

„Katholiken wollten den Verleih verhindern. Verständlich, denn der neue Film von Smith ist ein kleiner Geniestreich: Zwei verbannte Engel wollen zurück ins Paradies, die letzte Nachfahrin von Maria und Joseph soll das verhindern. Doch die Gläubigen müssen sich nicht grämen – Smith geht mit den himmlischen Heerscharen respektvoll um.“ (Der Spiegel) City, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Dolphins Deutschland 1999, R: Farhad Yawari, D: Julia Brendler, Marco Hofschneider / mit zwei Vorfilmen

„Körperlich gefangen in einer psychiatrischen Anstalt, bleibt der jungen Patientin Lara nur die Flucht in die Träume. Einzig der gutherzige Pfleger Jakob erkennt ihre heimliche Sehnsucht. Als er entlassen wird, zieht sich Lara vollends in ihre Fantasien zurück, in denen sie an der Seite von Delphinen durch die Ozeanfluten schwimmt. Nur eine dreiviertel Stunde und doch zu lange dauert das bildgewaltige Debüt des jungen Regisseurs Farhad Yawari. Mit erdrückender Opulenz und ausgefeiltem Bombast schmückt der 25-jährige seine dialoglose Komposition. Übrig bleibt ein aufwändiger, ohrenbetäubender, eigenwilliger und leider handlungsloser Sinnesrausch.“ (film.de) Cinema

Die Drei Posträuber Österreich 1998, R: Andreas Prochaska, D: Rudolph Kowalski, Claude-Olivier Rudolph

„Die Geschichte dieses Kinderkrimis stammt von keiner Geringeren als Christine Nöstlinger. Die Regie von Andreas Prochaska arbeitet ganz bewusst mit dem wunderbaren Siebziger-Jahre-Mief der Vorlage und lässt auch ganz schön Spannung aufkommen. Den meisten der Darstellenden ist der Schnabel wienerisch gewachsen – was einen fast kabarettistischen Charme in die komödiantischen Passagen bringt.“ (Neue Zürcher Zeitung) Gondel

E

East is east England 1999, R: Damien O'Donnell, D: Om Puri, Linda Basset

„Und wieder eine von diesen grandios cleveren Polit-Komödien, wie sie nur die Briten basteln können. Erzählt wird die Geschichte einer pakistanisch-britischen Familie, die im Manchester der 70er Jahre lebt.“ (Bremer) City

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finey

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regisseur Steven Soderbergh diese authentische David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) City

Erkan und Stefan Deutschland 2000, R: Michael Herbig, D: Erkan Maria Moosleitner, Stefan Lust

„Die bayrischen Kultkomiker blamieren sich in ihrem ersten Kinofilm durch einen Negativrekord an Nullwitz, und auch der krasse Gossenslang rettet das schwache Drehbuch nicht.“ (tip) City

F

Familie Klumps und der verrückte Professor USA 2000, R: Peter Segal, D: Edie Murphy, Janet Jackson, Larry Miller

„Erzählt das 1996er Remake vor Jerry-Lewis-Komödie „The Nutty Professor“ noch vornehmlich von den Verwicklungen, die das aalglatte Alter Ego des sympathischen dicken College-Lehrers Sherman Klumps auslöst, so rückt die Fortsetzung nun die reichlich korpulente Verwandtschaft in den Vordergrund. Die absolute Geschmackslosigkeit der Gags, die ausschließlich ums Fressen, Ficken und Furzen kreisen, sowie Eddie Murphys Verwandlungskünste (er spielt fast alle Familienmitglieder) sorgen kurzzeitig für Amüsement. Doch die Witz-Wiederholungen erweisen sich auf Dauer nicht als abendfüllend.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Passage (Del)

Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton

„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch David Fincher haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden.“ (Der Spiegel) City

Final Destination USA 2000, R: James Wong, D: Devon Sawa, Kristen Cloke

„Kann man dem Tod von der Schippe springen? Alex versucht es. Kurz vor dem Start der Maschine nach Paris hat er eine Vision: Das Flugzeug wird explodieren, alle Passagiere werden umkommen. In letzter Minute geht er von Bord, fünf Mitschüler und eine Lehrerin folgen ihm. Der Tod fühlt sich betrogen, der Spaß beginnt. Regisseur James Wong nimmt die Geschichte nicht ernster als nötig; wo der Tod nicht weiter weiß, hilft die Tricktechnik. Gruselig, absurd und stellenweise sehr lustig.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Gloria (Del)

Flame Namibia, Frankreich 1996, R: Ingrid Sinclair

Im Rahmen der Medienwoche „Aus(sen)sichten“. Spielfilm über die Rolle der Frauen während des Unabhängigkeitskriegs in Rhodesien und darüber, was heute aus ihren Idealen geworden ist. Cinema

G

Ghost Dog USA/Frankreich 199, R: Jim Jarmusch, D: Forest Whitacker

„In Jim Jarmuschs neuen Film spielt Forest Whitacker einen professionellen Killer, dessen Kodex aus einem alten Samurai-Buch stammt. Ganz eigenwillig hat Jarmusch die Figur des Killers als einen eher warmherzig wirkenden Mann gezeichnet. Unverwechselbar ist auch der stille, lakonische Humor in den Dialogen und die hypnotische Verbindung von Musik und Bild.“ (epd-film) City

Gladiator USA 2000, R: Ridley Scott, D: Russell Crove, Joaquin Phoenix, Oliver Reed

„Ridley Scott reanimiert den brachliegenden Sandalenfilm zum wuchtig blutstarrenden Spektakel. Seine Version des schnörkellosen Rachemotivs paart sich mit einer pathetischen Heldenstilisierung, die er statt in ausschweifenden Dialogen in kinetische und ausfallend brutale Action bettet.“ (film.de) City

Grasgeflüster Großbrtiannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen araus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) Cinema, Filmstudio, Casablanca (Ol)

Güle, Güle Türkei 1999, R: Zeki Ökten, D: Metin Akpinar, Zeki Alasya

„Nicht erst seit „Eskiya – Der Bandit“ ist bekannt, dass auch aus der Türkei gutes Kino kommt. Diese Tragikomödie um Liebe, Freundschaft, Tod und einen Banküberfall haben dort schon mehr als 1,3 Millionnen Zuscher gesehen.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX

H

Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja

„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmungen und Menschen, bleibt er und restauriert den Hamam. Seine Frau reist ihm nach und findet ihren Mann verändert vor. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch es erzählt atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) City

Heat USA 1995, R: Michael Mann, D: Robert De Niro, Al Pacino

„Manns Film ist das klassische Drama zweier ewig zweifelnder, fatalistischer Männer, eingebettet in einen effizient und spannend gedrehten Thriller.“ (taz) City

High Fidelity USA 2000, R: Stephen Frears, D: John Cusack, Iben Hjeile

„Stephen Frears erzählt von einem nicht mehr ganz jungen Durchschnittskerl und Musikfan, der sich so sehr an seinem popkulturellen Wissen berauscht, dass ihm das richtige Leben in Gestalt der Freundin durch die Lappen zu gehen droht. Ohne sich allzu sklavisch an die gleichnamige Romanvorlage von Nick Hornby zu halten, hat Frears deren Strukturprinzipien übernommen. Seine kongeniale Umsetzung besticht durch trockene Dialoge und ein hervorragendes Ensemble.“ (Zoom) City

I

Im Juli Deutschland 2000, R: Fatih Akin, D: Moritz Bleibtreu, Christiane Paul

Die Geschichte von dem braven Referendar in Hamburg, der glaubt, in einer Türkin seine große Liebe getroffen zu haben, ihr nach Istanbul nachreist, und dabei von seiner tatsächlichen großen Liebe verfolgt wird, ist manchmal allzu übermütig und sprunghaft erzählt. Aber Akin hält eine sehr sympathische, witzig-warme Grundstimmung durch, und so lange wie Bleibtreu und Paul sich auf der Straße ständig verpassen, wiederfinden, verlieren und dabei von einem Malheur ins nächste stolpern, sind sie auch ein wirklich schönes Paar. (hip) Filmstudio, Ziegelhof-Kino (Ol)

K

Kalt ist der Abendhauch Deutschland 2000, R: Rainer Kaufmann, D: Fritzi Haberlandt, August Diel, Gisela Trowe

„Kaufmanns zweite Ingrid-Noll-Adaption nach „Die Apothekerin“ bleibt der Vorlage halbwegs treu, allein dem Film ist damit wenig geholfen. Die retrospektiv erzählte Geschichte der jungen Bürgerstochter Charlotte, die der Schwester den Tod wünscht, um an ihren Mann heranzukommen, hält alle Nährstoffe für ein schönes, schmerzerfülltes Melodram bereit, aber der Plot nimmt immer wieder die Wendung ins leicht Bekömmliche. Der Film bleibt an der Oberfläche seines historischen Dekors und verliert sich zwischen den deutschen Zeiten.“ (tip) Gondel, CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol)

Killer Gmbh Deutschland 1999, R: Malte Rauch

Dokumentarfilm in der Igelstaffel über die Geschäfte der südafrikanischen Söldnerfirma „Executive Outcomes“, für die die Beschaffung von hundert Panzern samt Besatzung kein Problem ist. „Es gelingt Rauch, ein sehr präzises und breit angelegtes, fast schon zur Parabel taugendes Panorama seines Themas zu entwerfen“. (epd-Medien) Kino 46

Das kleine Mädchen, das die Sonne verkauft Senegal, Schweiz, Frankreich 1999 / Originalfassung mit Untertiteln

Im Rahmen der Medienwoche „Aus(sen)sichten“. Afrikanischer Spielfilm, der von einem Mädchen erzählt, das auf der Straße lebt, sich auf zwei Krücken bewegen muss und nicht mehr betteln will. Aber bevor sie Zeitungen verkaufen kann, muss sie sich mit den Jungen abmühen, die bislang das Monopol auf diese Arbeit hatten. Cinema

Der kleine Vampir Deutschland/Niederlande/USA 2000, R: Uli Edel, D: Jonathan Lipnicki, Alice Krige, Richard E. Grant

„Uli Edels phantastischer Kinderfilm basiert auf der Vorlage von Angela Sommer-Bodenburg. Mit viel Humor, Tempo und herausragenden Effekten eignet sich die deutsch-amerikanische Produktion für einen spannenden Kinobesuch. Für die sympathische Vampirfreundschaft hat Edel eine gute Besetzung und mit einer blutsaugenden Kuhherde eine tierische Pointe gefunden.“ (film.de) Atlantis, Schauburg, CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del)

Kurzfilm-Überraschungs-Programm

Das Kurzfilm-Überraschungs-Programm ist ein ebensolches, und deswegen wird auch hier nichts verraten! Kino 46

L

L.A. Confidential USA 1997, R: Curtis Hanson, D: Russell Crowe, Kevin Spacey, Kim Basinger

„Wahrscheinlich kommen einem angesichts von „L.A. Confidential“ so viele andere, ältere Filme wie „Chinatown“ und die besseren Chandler- und Hammett-Adaptionen in den Sinn, weil diese James Ellroy-Verfilmung all jene Qualitäten aufweist, die sich die heutigen amerikanischen Studioproduktionen mit ihren schlichten Formeln und Konzepten nicht mehr leisten zu können glauben.“ (epd-film) City

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City

Luna Papa Österreich/Deutschland/Russland 1999, R: Bakhtiar Khudojnazarov, D: Chulpan Khamatova, Moritz Bleibtreu

„Mit seinen erdichteten Bildern, die einer überbordenden Phantasie entsprungen scheinen, mit seiner entwaffnenden Naivität, die schnurstracks ins Märchenhafte führt, ist diese wüste Odyssee durch Zentralasien im wahrsten Sinne des Wortes phantastisches Kino.“ (tip) City, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

M

Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards

Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedene Lebensdramen ausufert, von denen jede für sich Stoff für einen kleinen, mitreißenden Film geboten hätte. (hip) City

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) Filmstudio, Schauburg

Mission Impossible 2 (M:I-2) USA 2000, R: John Woo, D: Tom Cruise, Dougray Scott

„Die dünne und dümmliche Story gibt den Weg frei für bekannte James-Bond-Gimmicks: High-Tech, Erotik und Exotik, verpackt in einem aalglatten Werbeclipstil.“ (film.de) City

N

Nazn Moksori 2 (Leise Stimmen 2) Korea 1997, R: Byun Young-joo / Originalfassung mit englischen Untertiteln

Im Rahmen der Medienwoche „Aus(sen)sichten“. Dokumentarfilm über koreanische Frauen, die während des zweiten Weltkriegs von den Japanern als Zwangsprostituierte verschleppt wurden und nun nach über fünfzigjährigem Schweigen darüber berichten. Cinema

Nichts als die Wahrheit Deutschland 1999, R: Roland Suso Richter, D: Götz George, Kai Wiesinger

Nach dem Massenmörder Haarman wollte Götz George auch noch den Josef Mengele spielen, und dafür finanzierte er zusammen mit Kai Wiesinger auch gleich dieses gar nicht so schlechte Gerichtsdrama. City

Nico-Icon Deutschland 1995, R: Susanne Ofteringer

„Ein Lebensportrait von ihr gleicht eher einer Freakshow als einer Ikone“, sagt zu Beginn des Films ein Musiker aus Nicos Band der 80er Jahre und bringt damit die Wirkung dieses Films auf den Punkt. Das Erstaunliche dabei ist nur, dass der Gegensatz aufgehoben wird: Die ehemaligen Liebhaber, Verwandten, Künstler und Musiker können noch so schockierende und ungeschminkte Wahrheiten über sie erzählem, die Ikone Nico, die mal für Velvet Underground sang, bleibt davon völlig unbeschadet. (hip) City

Nur noch 60 Sekunden USA 2000, R: Dominic Sena, D: Nicolas Cage, Angelina Jolie, Robert Duvall

„Dieser Film will nun wirklich alles: Starkino, Action, Buddykomödie, Bruderdrama und Autofetischismus. Ausgerechnet der letzte Punkt ist es, der diesen Film auf nachgerade rührende Weise funktionieren lässt.“ (epd-Film) CinemaxX, CineStar

O

Onegin Großbritannien 1998, R: Martha Fiennes, D: Ralph Fiennes, Liv Taylor, Toby Stephens

„Den hoch romantischen Puschkin-Helden Eugen Onegin zu spielen, war seit Studententagen ein so inniger Wunsch des britischen Stars Ralph Fiennes, dass er die Sache als Produzent selbst ins Rollen gebracht hat. Ein wenig ist er schon über den Typus des jünglingshaften Dandys, Spielers und Schwärmers Onegin hinausgereift, doch umso eindringlicher, schmerzensreicher wirkt seine Liebes- und Lebensverzweiflung. Die Regisseurin Martha Fiennes, Schwester des Stars, zeigt Gespür für die visuellen Reize von Landschaft und Interieurs, und der Komponist Magnus Fiennes, Ralphs Bruder, lässt die Emotionen rauschen, ohne sich über Gebühr bei Tschaikowsky anzubiedern. Wer gedacht hatte, diese Art von sattem Augenweiden-Kostümfilm sei passé, kann hier nur staunen.“ (Der Spiegel) Filmstudio, Ziegelhof-Kino (Ol)

P

Der Patriot USA 2000, R: Roland Emmerich, D: Mel Gibson, Heath Ledger

„Die anhaltende Bevormundung durch „King George“ brachte 1776 das Fass zum Überlaufen. Amerikas Bürger streben mit aller Macht nach Unabhängigkeit. Blutvergießen auf beiden Seiten nehmen sie dabei bewusst in Kauf. Anfangs stimmt Familienvater Benjamin Martin zwar gegen den Unabhängigkeitskrieg, doch als eines seiner neun Kinder von einem kaltblütigen Engländer niedergeschossen wird, sieht er rot. Was der deutsche Regisseur Roland Emmerich da auftischt, ist nicht nur hinsichtlich der Landschaftsaufnahmen gewaltig. Zwei Drittel des Films erweisen sich als Hurra-Patriotismus übelster Sorte, was bei nahezu drei Stunden Spiellänge doch einiges ausmacht.“ (film.de) CineStar / Originalfassung ohne Untertitel im CinemaxX

Pippi Langstrumpf Deutschland/Schweden 1968, R: Olle Hellbom, D: Inger Nilsson

Kaum eine Woche vergeht, ohne dass in einem Bremer Kino irgendein Film mit Pippi Langstrumpf gezeigt wird, und das ist auch richtig so! CineStar

Pitch Black Australien/USA 1999, R: David T. Twohy, D: Vin Diesel, Radha Mitchell

„Auf einem ausgedörrten Wüstenplaneten verteidigen sich Raumschiffbrüchige bei Nacht und Sonnenfinsternis gegen lichtempfindliche fliegende Aliens. Die Taschenlampe wird zur Waffe gegen die Urangst vor der Dunkelheit. Prima B-Film mit Monstern der Handelsklasse A.“ (tip) CinemaxX, CineStar

R

Road Trip USA 2000, R: Todd Philips, D: Breckin Meyer, Sean Williams Scott

„Sympathisches Filmchen, in dem vier typische Vertreter eines College-Jahrgangs nach Austin, Texas fahren, um eine kompromittierende Videokassette abzufangen. Dabei werden jede Menge postpubertärer Ängste durchgearbeitet, wobei die Situationen drastischer und die Witze noch einen Tick geschmackloser sind als in „American Pie“. Immerhin entwickeln sich die Helden nicht alle zu sexuellen Saubermännern.“ (tip) CineStar, Cinemaxx, UT-Kinocenter

Romeo must die USA 2000, R: Andrzey Bartkowiak, D: Jet Li, Aaliyah

„Modische Actionware in zeitgemäßem Hochglanzlook, die sehr auf zeitgemäße Unterhaltung zugeschnitten ist.“ (Cinema) City

S

Salsa und Amor Frankreich/Spanien 2000, R: Joyce Sherman Bunuel, D: Christiane Gout, Vinvent Lecoeur

Romantische Tanzkomödie: „24-jähriger Franzose gibt sich als Kubaner aus, um in der Pariser Salsa-Szene unterzukommen. Tatsächlich wird er als Tanzlehrer engagiert und verliebt sich in Nathalie.“ (tip) UT-Kino

Schatten der Wahrheit USA 2000, R: Robert Zemeckis, D: Michelle Pfeiffer, Harrison Ford

„Michelle Pfeiffer allein zu Haus: Geister treiben sie als Frau von Harrison Ford beinahe in den Wahnsinn – Hitchcock goes Horror. Mit vielen Anleihen bei Klassikern wie „Das Fenster zum Hof“, „Shining“ oder „Poltergeist“ werden hier bekannte Muster zitiert und geringfügig variiert. Zemeckis lässt den Zuschauer mittels kalkulierter Schocks mehr als einmal im Kinosessel erschauern. Einzig die finale Aufklärung des Geschehens im familiären Geisterhaus wirkt zu genretypisch und banal, um wirklich zu erschrecken.“ (Cinema) Schauburg, CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Scary Movie USA 2000, R: Keenen Ivory Wayans, D: Anna Faris, Jon Abrahams

„Zum wiederholten Mal treibt ein maskierter Killer auf einem Campus sein Unwesen und ermordet Studenten. Der Versuch einer Parodie des über seine Teenager-Varianten ohnehin zur Parodie verkommenen Horror-Genres, der sich allenfalls durch seine Überdeutlichkeit positionieren kann. Zugleich eine Zitation zahlreicher Schmuddelkomödien, die einzig dadurch Interesse verdient, dass als Zielpublikum die jugendliche afroamerikanische US-Bevölkerung auserkoren wurde, das seine Schadenfreude am Abschlachten weißer Teenager ausleben kann.“ (filmdienst) CineStar

Scream 3 USA 1999, R: Wes Craven, D: Neve Campbell, David Arquete

„Scream zum Dritten, doch die Filmfiguren sind um keinen Deut besser geworden. Noch immer wissen sie nicht, dass der Keller das tödlichste Versteck überhaupt ist. Und nach wie vor finden wir Zuschauer das mörderisch unterhaltsam.“ (Zoom) City

Sonnenallee Deutschland 1999, R: Leander Haußmann, D: Alexander Scheer, Katharina Thalbach, Detlev Buck

„Die Mauer steht wieder! Die speziellen Nöte und Freuden der DDR-Teenagergeneration der 70er Jahre zeichnet Theatermacher Haußmann sarkastisch und urkomisch nach.“ (TV-Spielfilm) City, Wall-Kino (Ol)

Die Stille nach dem Schuss Deutschland 2000, R: Volker Schlöndorff, D: Bibiana Beglau, Martin Wuttke

„Vor Jahren noch wäre es zum Eklat gekommen. Wütende Proteste von RAF-Sympathisanten hätten die Premiere von Schlöndorffs Film begleitet, vielleicht sogar unmöglich gemacht. Doch als „Die Stille nach dem Schuss“ im Wettbewerb der Berlinale gezeigt wurde, blieben die Demonstranten zu Hause. Und das, obwohl sich Inge Viett, deren Biografie das Drehbuch maßgeblich beeinflusst hat, längst von dem Prokjekt distanziert hatte. In der Tat ließe sich manches einwenden gegen Schlöndorffs Inszenierung. Die Sprache der Terroristen klingt formelhaft. Und doch ist dies ein außergewöhnlicher Film, denn Schlöndorff und Kohlhaase haben es geschafft, zwei herausragende Traditionen des deutschen Nachkriegsfilm miteinander zu verbinden: den gesellschaftspolitischen Anspruch des westdeutschen Autorenfilms und die lebensnahe Atmosphäre der ostdeutschen Defa-Produktionen. So gelingt Schlöndorff mit seinem Film über das zweite Leben einer Ex-Terroristin im DDR-Exil die cineastische Wiedervereinigung.“ (Cinema) Schauburg, Casablanca (Ol)

Stuart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Lauri, Jonathan Lipnicki

„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptiert für ihn eine putzige „Waisenmaus“, die zunächst einen schweren Stand im neuen Heim hat, da sowohl der Sohn als auch die eifersüchtige Hauskatze sie vergraulen wollen. Nach turbulenten Abenteuern und Gefahren siegt schließlich aber die Freundschaft. Ein auf den ersten Blick durchaus amüsanter Kinderfilm, der jedoch an seiner Spießigkeit und vielen Klischees krankt. Die Geschichte vermag sich zudem nie gegenüber den perfekten Computer-Effekten zu behaupten.“ (filmdienst) Cinestar, City

Der Sturm USA 2000, R: Wolfgang Petersen, D: George Clooney, Mark Wahlberg

„Ein Fischerboot und eine Yacht geraten in den schlimmsten Sturm des Jahrhunderts, und während heroische Rettungsaktionen versucht werden, kämpfen sie gegen den Mahlstrom. Der spannende und mitreissende Film hat nur skizzenhafte Charaktere aber verblüffende Specialeffekte, denn er handelt nicht von den Menschen sondern von kleinen Booten in einem großen Sturm.“ (Roger Ebert) UT-Kinocenter

T

Taxi Taxi Frankreich 2000, R: Gérard Krawczyk, D: Samy Nacéri, Emma Sjöberg

„Die Fortsetzung der nicht nur in Frankreich enorm erfolgreichen Actionkomödie „Taxi“ hat sehr Ähnliches zu bieten: halsbrecherische Autostunts und ein knappes Drehbuch von Kultregisseur Luc Besson.“ (TV-Spielfilm) CineStar

Tiggers großes Abenteuer USA 2000, R: Jun Falkenstein

„A.A. Milnes Bücher über Winnie Puuh, seinen Gefährten Tigger und die Tiere aus dem Hundert-Morgen-Wald verkauften sich seit 1926 in mehr als 30 Ländern über 45 Millionen Mal. 1966 machte Disney den gelben Bären erstmals zum Kinostar und schickt ihn nun, 17 Jahre nach dem letzten Abenteuer, zurück auf die Leinwand – mit technischer Perfektion, Liebe zum Detail, einer anrührend-erheiternden Geschichte und Helden zum Knuddeln.“ (Cinema) Kino 46, CinemaxX, CineStar, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)

Titan A.E. USA 2000, R: Don Bluth, Gary Oldman

„Nach der Zerstörung der Erde durch Aliens muss der jugendliche Held Cale das Raumschiff „Titan“ finden – ein technisches Wunderwerk, das die Entstehung einer neuen Welt ermöglicht. Grundsolides und in einer Mischung aus traditioneller Zeichnung und Computeranimation aufwendig produziertes Science-Fiction-Abenteuer, das allerdings einmal mehr verdeutlicht, was den kommerziellen Erfolg der beiden Regisseure (u.a. mit „Der Herr der Ringe“) so häufig verhindert: ihr steter Glaube an ein schon etwas erwachsenes Publikum sowie eine damit einhergehende Tendenz zum Düsteren.“ (tip) CineStar

Die totale Therapie Deutschland/Österreich 1998, R: Christian Frosch, D: Blixa Bargeld, Sophie Rois, Lars Rudolph

„,Willkommen bei Shirvia! Du bist hier, weil alle versagt haben: die Kirche, die Wissenschaften, die Gesellschaft.' So führt Dr. Roman Romero (Blixa Bargeld) neun problemhafte Persönlichkeiten in seinen Selbsterfahrungskurs ein. Doch die erhoffte Heilung der Neurosen verkehrt sich bald ins Gegenteil: Aus Psychotherapie wird Psychoterror. In seinem Spielfilmdebüt kredenzt uns der Österreicher Christian Frosch eine Melange aus schwarzem Humor, Splatter und Gesellschaftskritik. Und wenn sich die tragikomische Groteske anfangs auch Dogma-like zu sehr um Realitätsnähe bemüht, besticht der zweite Teil durch absurde Situationskomik.“ (Cinema) Filmstudio

U

U-571 USA 2000, R: Jonathan Mostow, D: Matthew McConaughey, Harvey Keitel, Jon Bon Jovi

„Die Besatzung eines betagten amerikanischen U-Boots soll, getarnt als deutsche Marinesoldaten, 1942 eine „Enigma“-Codemaschine erbeuten. Die Aufregung um die historische Korrektheit des Unterwasserthrillers – die Briten bemäkeln, dass die Amis den Krieg mal wieder im Alleingang gewinnen – verliert angesichts der wenig spannenden und löchrigen Geschichte an Bedeutung. Auch wenn „Enigma“ griechisch ist und „Rätsel“ heißt, wären ein paar Auflösungen ganz nett – zum Beispiel, wo Lt. Emmett alias Pop-Star Jon Bon Jovi plötzlich geblieben ist. Vielleicht abgesoffen?“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Passage (Del)

W

Der Weg nach El Dorado USA 2000, R: Eric Nergerson, Don Paul

„Zwei junge Abenteurer, keine strahlenden Helden, sondern eher Außenseiter, machen sich auf die Suche nach den Goldschätzen von El Dorado, wo man sie als Götter verehrt, sie aber zugleich in eine gefährliche Intrige zieht. Abenteuerlicher Zeichentrickfilm, der sich in Sachen „erwachsener“ Animation versucht. Ein unterhaltsamer und durchaus pointierter, letzlich aber entbehrlicher Film, der allzu vertrauten Handlungsmustern folgt und diesen mittels der Zeichenkunst keine neuen Aspekte hinzufügen vermag.“ (filmdienst) CimemaxX, CineStar

Wonderland Großbritannien 1999, R: Michael Winterbottom, D: Ian Hart, Molly Parker

„„Wonderland“ ist ein aktueller, gut gemachter Film. Bewusst low key die Handkamera, das nachträglich aufgeblasene 16mm-Format und die Arbeit nur mit dem vorhandenen Licht, das die Straßen von London spenden, dem Wunderland von Winterbottoms Homemovie, in dem der durchweg triviale Alltag dreier Schwestern aus der britischen Arbeiterklasse spannend wird: Die Suche nach Mr. Right, die Geburt eines Kindes, die Angst vor der Familie.“ (taz) Kino 46

X

X-Men USA 2000, R: Bryan Singer, D: Patrick Stewart, Ian McKellen

„Durch eine Veränderung ihrer Chromosomen sind die „X-Men“ mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet. Sie können mit ihren Blicken Energiestrahlen versenden und mit einer Handbewegung das Wetter manipulieren. Sie haben sich zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengeschlossen, um die Welt vor dem Bösen zu bewahren. „X-Men“, eine Verfilmung der gleichnamigen Marvel Comics aus den 60er Jahren, ist mehr als nur ein Science-Fiction-Film. Regisseur Bryan Singer erzählt in seiner Mischung aus sozialkritischem und effektgeladenem Action-Kino die Geschichte gesellschaftlicher Außenseiter. Die actiongeladenen Special-Effekts beim Showdown auf der Freiheitsstatue befriedigen dann die Erwartungen des Mainstreampublikums.“ (film.de) CinemaxX, Cinestar, UT-Kinocenter, Passage (Del)

Z

Zug des Lebens Frankreich, Belgien, Rumänien 1998, R: Radu Mihauileanu, D: Lionel Abelanski, Rufus, Clement Harari

„Der Dorfnarr überbringt eine schrecklihcbe Nachricht: Die Nazi-Truppen rücken immer weiter vor, jüdische Dörfer werden eleminiert, die Bewohner getötet oder deportiert. Ausgerechnet der Narr hat die Idee, eine Deportation selber zu inszenieren, um so vor den Deutschen bis nach Palästina fliehen zu können. Ein Film voller nicht so leiser Zwischentöne, bitterer Wahrheiten und zutieftst menschlicher Figuren, die nicht als die Besseren, sondern einfach als Menschen dargestellt werden.“ (film.de) City

Zurück zu Dir USA 2000, R: Bonnie Hunt, D: Minnie Driver, David Duchovny

„Nach dem Unfalltod seiner Frau vergräbt sich ein Architekt ein Jahr lang in seine Arbeit, bis er in einem Restaurant eine Kellnerin kennen lernt, die eine Herztransplantation hinter sich hat. Als sie herausfindet, dass das Spenderherz seiner verstorbenen Ehefrau gehörte, weiß sie nicht, wie sie sich verhalten soll. Romantische Komödie nach konventionellem Muster, die dafür plädiert, die zweiten Chance, die sich den Hauptfiguren bietet, anzunehmen. Leichte, bis in die Nebenrollen hochrangig besetzte Unterhaltung ohne Überraschungen.“ (filmdienst) Atlantis