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Verteidiger sauer auf Staatsanwälte

■ Bunker-Mord: Ärger über Ermittlungen im laufenden Verfahren

Im Mordprozess an Ayse Dizim (18) und ihrem Lebensgefährten Serif Alpsozman (23) vor einem Jahr am Bunker Valentin zog gestern die Staatsanwaltschaft den Ärger des Gerichts und der acht Verteidiger auf sich. „Wir halten diese Art für sehr unglücklich“, kommentierte der Vorsitzende Richter, dass die Staatsanwaltschaft den Bruder der ermordeten Ayse Dizim während der laufenden Hauptverhandlung getrennt verhört und jetzt das Protokoll davon ins Verfahren eingeführt hatte.

„Die Verteidigung hat das Problem, dass die Staatsanwaltschaft systematisch versucht, sich einen Erkenntnisvorsprung zu verschaffen“, klagte gestern der Verteidiger eines unter Mordanklage stehenden Kurden. Ein anderer verlangte eine Erklärung der Staatsanwaltschaft zu diesem Vorgang, sonst werde er den Staatsanwalt mittels Beweisantrags als Zeuge vernehmen lassen.

Der Staatsanwalt gab sich derweil „überrascht über die Überraschung der Verteidiger“. Es gebe keine „Geheimvernehmungen“. Allen Prozessbeteiligten sei bekannt, dass in einem abgetrennten Verfahren Ermittlungen liefen, die keinesfalls eingestellt würden, bis das jetzige Verfahren beendet sei. Gegen den jetzt vernommenen Bruder der Ermordeten werde – wie auch gegen andere Verdächtige – wegen möglicher Verwicklungen in den Doppelmord ermittelt. Die Eltern von Ayse Dizim treten unterdessen als Nebenkläger auf.

Vier angeklagten Männern wird vorgeworfen, das kurdische Paar Dizim-Alpsozman im Auftrag der PKK ermordet, bzw. zum Mord angestiftet zu haben. ede

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