: DDR und BRD
Was war das?
Wolfgang Schaller, 60, ist seit 1970 Kabarettist der „Herkuleskeule“ in Dresden und heute deren Intendant und Chefautor:
„Ich war fünfzig. Nach Jahrzehnten in einer Wohnung zieht man nicht mehr gern um. Es war keine sehr wohnliche Wohnung, aber man hatte sich an sie gewöhnt. Als dann am 3. Oktober 1990 aufwachte, lag ich in meinem alten Bett in einem fremden Land.
Ich war so ein Spinner, der am 9. November 1989 noch an eine bessere DDR geglaubt hatte. Und das trotz besseren Wissens. Der Sozialismus war mir nicht sozialistisch genug. Und der Kapitalismus war mir zu kapitalistisch. Gut, dacht ich dann optimistisch: Früher gab es zwei beschissene Gesellschaftsordnungen, jetzt nur noch eine. Das ist erst mal ein Fortschritt. Heute hoff ich, die Behauptung möge stimmen, dies sei nun die beste aller möglichen Welten. Denn ich will nicht noch mal umziehen. Irgendwann muss man mich in Ruhe lassen.“
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