: ddr und brd
Was war das?
Manfred Volkmar, 50, hat als Journalist in Westberlin „tausende von Kommentarzeilen über das Verhältnis BRD-DDR geschrieben“. Er leitet die Berliner Journalistenschule.
In der DDR hatte ich ein Gefühl von Fremdheit, das ich nirgendwo anders in Europa erlebt habe. Schon äußerlich war vieles anders, zum Beispiel die Autos. Wenn man die Friedrichstraße betrat, war das ein Abenteuer. Ich habe mich immer gewundert, dass viele Westberliner das nie getan haben. Ich habe auch DDR-Fernsehen gesehen und -Zeitungen gelesen. Es war deprimierend, wie der Staat da mit seinen Menschen umgegangen ist und sie desinformiert hat. Es hat mich aggressiv gemacht, wenn Leute an der Grenze erschossen wurden. Die DDR war auch wichtig für die Innenpolitik der Bundesrepublik: „Wie gehen wir um mit der DDR? Darf man mit denen reden?“ war ein ganz zentraler Streit. Mir war ein geregeltes Miteinander wichtiger als die staatliche Einheit.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
