ddr und brd

Was war das?

Nina Mallmann, 30 Jahre, porträtiert als Fotografin die Stadt Berlin, in der sie aufgewachsen ist und immer noch lebt:

„Die DDR war grau und unfreundlich: Transitstrecke. Auf dem Weg zu meinen Großeltern standen wir lange Zeit in einer Autoschlange am Grenzübergang Dreilinden. Mein Vater meinte sarkastisch, wir sollten die Zeitungen verstecken und uns ruhig verhalten. Sonst würden wir standrechtlich erschossen. Natürlich meinte er das scherzhaft, doch saßen wir Kinder etwas verschüchtert auf der Rückbank, als die Volkspolizisten unfreundlichen Gesichts unsere Eltern und das Chaos im Wagen begutachteten. Die BRD war Westdeutschland, hinter der Transitstrecke. Dort wohnten die Verwandten – und es war ähnlich fremd wie in der DDR. Die besondere Situation Berlins wurde mir immer erst im Ausland klar, wenn wir in gebrochenem Englisch erklären mussten, dass wir natürlich aus Westberlin kamen und nicht aus der DDR.“