piwik no script img

Wieder wird nur improvisiert

■ Die BCJ Tigers starten mit vielen Problemen, aber wenigstens einem Sieg in die Bundesliga-Saison

Die neue Saison in der Basketball-Bundesliga beginnt, und die BCJ Tigers wirken auch in ihrem zweiten Jahr in der obersten Spielklasse wieder ziemlich unvorbereitet. Da wurde vergessen, einen Hallensprecher zu organisieren. Also muss beim Auftaktmatch gegen den TSK Universa Bamberg Co-Trainer Andreas Nierhaus das Spiel von der Sprecherkabine aus kommentieren, anstatt neben Coach Peter Schomers auf der Bank zu sitzen. Der Chef persönlich, Jens Holtkötter, baute eigenhändig die Werbebanden in der Wandsbeker Sporthalle mit auf und verklebte die Fußböden. Um für Stimmung zu sorgen, wurden Cheerleader der Blue Devils engagiert. Die erschienen allerdings mit ihrer zweiten Tanzgarde und trugen zu allem Überfluss auch noch die Leibchen des Football-Teams.

Das größte Manko war allerdings finanzieller Natur. Auf den Trikots der Tiger fehlte noch immer der Aufdruck eines Hauptsponsors. Eigentlich wollte Holtkötter in der vergangenen Woche einen Geldgeber präsentieren. Dies musste verschoben werden – aus organisatorischen Gründen. Fakt aber ist: Wie bereits in der vergangenen Spielzeit ist der BCJ zu Beginn der neuen Saison noch auf der Suche.

Vor einem Jahr lautete die Begründung für diesen Umstand: Man sei überraschend aufgestiegen, die Werbebudgets für 1999 aller in Frage kommenden Firmen seien bereits erschöpft gewesen. In diesem Jahr trat der Manager der Tigers, Axel Cadow, eine Wochen vor Saisonbeginn aus persönlichen Gründen zurück. Cadow hatte das Amt erst im März von Carsten Rühl übernommen, der damals schon wegen Überlastung das Handtuch schmiss. In der vergangenen Woche mussten fünf Leute die gesamte Arbeit bei den Basketballern aus Wandsbek übernehmen.

Auch sportlich drohte lange Zeit ein Fehlstart. Gegen Bamberg sorgte Neuzugang Duane Woodward erst Sekunden vor Schluss für den 73:73-Ausgleich. In der Verlängerung konnten sich die Tiger dann gegen den Abstiegskandidaten deutlich mit 87:75 durchsetzen. Das zweite Spiel beim TB Oldenburg am gestrigen Abend war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. Eberhard Spohd

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen