: bezirksreform
Statt 23 nur noch 12
Am 1. Janaur wird’s konkret mit der Berliner Bezirksreform. Dann werden von den bislang 23 Bezirken der Stadt nur noch 12 übrig sein. Und derzeit entscheidet sich, wer die knapper gewordenen Posten in der Kommunalpolitik besetzen darf. Dabei kommt es zu ungewohnten politischen Konstellationen: Neben der Zählgemeinschaft von PDS, SPD und Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg ist besonders die Konstellation in dem zweiten Ost-West-Bezirk Mitte-Tiergarten-Wedding interessant: Hier hat sich eine schwarz-grüne Koalition zusammengefunden. Generell profitieren von der Reform vor allem die beiden großen Volksparteien des Westens und des Ostens: CDU und PDS. Die CDU wird künftig statt einem Drittel aller Rathauschefs zwei Drittel stellen, die PDS statt bislang jeden sechsten nun jeden vierten Bürgermeisterposten besetzen. Die SPD kann schon froh sein, dass sie aufgrund eines günstigen Bezirkszuschnitts noch 2 von 12 Bezirksoberhäuptern stellen kann. Die Grünen dagegen verlieren auf ganzer Linie: Ihnen gehen die Rathäuser in den drei westlichen Innenstadtbezirken Kreuzberg, Schöneberg und Tiergarten ersatzlos verloren. Die neuen Bezirke, die die alten nach 80 Jahren ablösen, werden durchschnittlich 300.000 Einwohner haben. Die Bezirksreform war 1998 nach jahrelangem Hin und Her von der großen Koalition beschlossen worden, um Verwaltungskosten zu sparen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen