: wechselhaftes schicksal
Der Dollarkurs in D-Mark seit 1970
Die Zeiten der festen Wechselkurse sind lange vorbei. Stand der Dollar in den Sechzigerjahren bei 4 Mark, so brachte der teure Vietnamkrieg den US-Währungshaushalt durcheinander. Steigende Dollar-Geldmenge bis zum Ende des Krieges 1975 samt Öl- und anschließender Wirtschaftskrise schwächten den Dollar kontinuierlich, bis er schließlich 1979 nur noch bei 1,70 Mark stand.
Deutschland und Japan waren die Exportweltmeister, und der kommende US-Präsident Ronald Reagan verwies auf deren innovative Wirtschaft als Beispiele für die USA. An der Macht seit 1980, senkte Reagan die Steuern für Reiche und Unternehmen, zerschlug Gewerkschaftsmacht, bedrohte einige Monopolkonzerne und saugte mit seinen immensen Staatskrediten für das Star-Wars-Programm SDI Milliarden Devisen ins Land: Wirtschaft und Aktienkurse boomten, der Dollar wurde bis 3,50 Mark hochgetrieben. Doch war das ein kurzes Strohfeuer, lahmende Wirtschaft und die Golfkrise samt Krieg zwischen Irak und dem Westen folgten. Schließlich langte der Dollar auf dem tiefsten Stand aller Zeiten an: 1,38 Mark im Jahr 1995. In Europa wurde Alarm geschlagen, weil die DM-Exporte zu teuer wurden; so legte der Luftfahrt-Konzern Dasa sein „Dollar low rescue“-Programm auf, samt Stellenreduzierungen im großen Stil.
In den letzten fünf Jahren stieg der Dollar kontinuierlich, ob gegen die Mark oder den Euro. Denn sowohl der private Konsum als auch die Unternehmensgewinne (und damit die Aktienkurse) steigen in den USA stärker als in Japan oder dem Euro-Raum. Gründe werden verschiedene genannt, häufig die sehr schnelle Adaption der Technik rund um das Internet durch die US-Amerikaner. REM
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